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Seit vor Jahren der kleine Theo von einem Spielplatz spurlos verschwand, ist die Welt des Londoner Sonderermittlers Jonah Colley mehr oder weniger zerstört. Nicht nur, dass er sich als Vater unendlich viele Vorwürfe macht, auch brach seine Ehe auseinander, sowie die Freundschaft mit seinem Kollegen Gavin.
Als nun nach 10 Jahren Funkstille eben dieser Gavin verzweifelt um Hilfe bittet, folgt Jonah ihm in eine leerstehende Lagerhalle. Dort entdeckt er mehrere grausam zugerichtete Leichen. Aber seine Hoffnung, hier etwas über das Schicksal seines Sohnes zu erfahren, zerschlägt sich einmal wieder. Dafür gerät er selbst ganz unvermittelt in das Visier anderen eines Ermittlers und eines erbarmungslosen Täters.
Inhaltsverzeichnis
Der Autor Simon Beckett
Der britische Autor Simon Beckett, Jahrgang 1960, arbeitete nach seinem Abschluss als Master of Arts in mehreren Berufen, bevor er sich ganz der Schriftstellerei widmete. Sein besonderes Interesse gilt der Polizeiarbeit und der Forensik. Die Erfahrungen, die er in diesem Zusammenhang hat machen können, spiegeln sich in seiner Thrillerserie rund um den Rechtsmediziner Dr. David Hunter. Mit seinen Büchern erlangte er Weltruhm, sie wurden über 10 Millionen Mal verkauft und in 29 Sprachen übersetzt. Simon Beckett gilt als einer der besten Autoren von Krimis und Thrillern.
Weitere Informationen findet ihr auf seiner nett gemachten Internetseite.
Auf meinem alten Blog habe ich drei seiner Thriller vorgestellt. Bei Interesse folgt ihr einfach diesem Link.
Die Verlorenen – Meine Meinung
Simon Beckett ist für mich immer ein Garant für gute, spannende Thriller-Unterhaltung gewesen. Sogar die Wehleidigkeit seines Protagonisten David Hunter konnte ich ertragen, solange er mir die unappetitliche Aufgabe abnahm, verweste Leichen zu untersuchen. Aber auch seine anderen Werke, wie Der Hof oder Obsession finde ich großartig. Dass er nun eine neue Serie rund um den Ermittler Jonah Colley startet, halte ich für eine gute Idee. Leider hält das Ergebnis – also das vorliegende Buch – nicht das, was alle die hoffnungsvollen Erwartungen und vorweggenommen Lobeshymnen versprochen haben.
Und beim Lesen dieses Buches habe ich mich über Seiten hinweg fragen müssen, ob es wirklich aus der Feder von Beckett stammt.
Warum mir dieses Buch nicht gefallen hat
Nach einem übermäßig starken Handlungsbeginn im ersten Kapitel fragt man sich, was denn danach noch alles kommen wird und kann. Die Frage ist schnell beantwortet, denn in der Folge plätschert die Handlung einfach so dahin. Jonah hat sich am Knie schwer verletzt. Jonah wird verhört. Und Jonah denkt an sein verschwundenes Kind. Zwischendurch befinden sich alle Ermittler ermittlungstechnisch auf dem dümmsten und offensichtlichsten aller Holzwege.
Erst am Ende steigt einmal wieder der Spannungsbogen, allerdings hat man bis dahin schon ein wenig alle Hoffnung fahren lassen. Als Spannungsverstärker lässt Beckett die kleinen Zwillinge aus der zweiten Ehe seiner Exfrau entführen. Und ein wirklich böser, böser Schurke muss am Schluss seine gesammelte kriminalistische Genialität beichten.
Aber irgendwie war ich da schon an einem Punkt, an dem mir alles egal gewesen ist.
Jonah Colley ist kein wirklicher Held und soll auch nach dem Willen von Simon Beckett keiner sein:
„Er sollte kein Held sein. Er ist verletzlich und empfindlich, das macht ihn interessanter als jemanden, der nur umhergeht und die ganze Zeit andere Leute verprügelt“
Dafür ist er in meinen Augen ein Depp. Tatsächlich kann ich da im Vergleich die ganzen Wehwehchen eines David Hunter besser ertragen.
Fazit zu dem Thriller Die Verlorenen
Simon Beckett hat wirklich sehr viele gute Thriller geschrieben. Die Verlorenen gehört leider und bei aller Liebe nicht dazu. Deswegen haben ich diesmal keine Leseempfehlung für euch.
Generell habe ich es nicht so gerne, wenn Kinder mit in die Handlung eingebaut werden, nur um dieser noch mehr Dramatik zu verleihen. Und auch wenn das Genre von grausamen Morden sozusagen „lebt“, fand ich Platzierungen von allzu viel Grausamkeit und Blut störend. Das lässt einen als Leser nur abstumpfen.
Allerdings konnte dieses Buch etliche positive Kritiken auch unter Lesern einheimsen. Zum Beispiel hat mir diese Buchvorstellung auf dem Blog Fluchtpunkt Lesen gut gefallen.
Also glaubt mir nichts. (Aber beschwert euch dann nicht, ich habe euch gewarnt! …)
Wem könnte dieses Buch gefallen?
- Fans von Beckett, die alles, alles von ihrem Lieblingsautor kritiklos lieben
- Leser mit einem überaus hohem Maß an Gleichmut
- Die Mutter von Simon Beckett
Für wen wäre dieses Buch eher nicht geeignet?
- Leser, die auch von einem trivialen Genre, wie Thriller oder Krimi einiges mehr erwarten
- Leser, die sich von Simon Beckett einiges mehr erwarten
- Alle Leser, die ein grundsätzliches Problem mit diesem Genre haben.
Bibliografisches zu dem Buch „Die Verlorenen“
- Titel: Die Verlorenen
- Originaltitel: The Lost
- Autor: Simon Beckett, Karen Witthuhn und Sabine Längsfeld (Übersetzung)
- Herausgeber : Wunderlich; 2. Edition (8. Juli 2021)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 416 Seiten
- ISBN-10 : 3805200528
- ISBN-13 : 978-3805200523
- Originaltitel : The Lost
- Preis Stand August 2021: 19,99 Euro (Kindle), 24,00 Euro (Gebundenes Buch), 16,29 Euro (Audio-CD, gelesen von Johannes Steck)
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(Alle Angaben ohne Gewähr)
Berühmte letzte Worte
Mit dieser Rezension habe ich einmal wieder bewiesen, dass anders, als in diesem Artikel behauptet, wir Blogger durchaus in der Lage sind, einmal negative Rezensionen zu schreiben.
Es ist aber nicht so, dass wir das gerne tun.
Am Sonntag, den 26. September wird es auf MondYoga die Asana des Monats geben. Mehr kann ich euch im Moment leider nicht versprechen.
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Text: Die Verlorenen – Der neue Thriller von Simon Beckett ©sabienes-welt.de
Alle Fotos: Die Verlorenen – Der neue Thriller von Simon Beckett ©sabienes-welt.de
Danke für die Vorstellung!
Liebe Grüße!
@Shadownlight: Bitte sehr!
LG
Sabiene
Mmmh was soll ich sagen bzw. schreiben … ich war schon so voller Vorfreude auf seinen „neuen“ Roman und nun lese ich das hier, auch wenn Du es sehr lustig schreibst (wem das Buch gefallen könnte).
Schon der letzten Hunter-Roman war nicht so mein Fall und meine Mutter war ja total enttäuscht davon.
Ich mache nicht alles von Kritiken abhängig, aber ich habe doch schon mehr negatives als positives vom dem Buch gehört. Mal abwarten, vielleicht werde ich es mir irgendwann mal kaufen, jetzt ist das Muss-ich-haben-und-lesen Gefühl deutlich abgekühlt. Vielen Dank auf jeden Fall für die Vorstellung und liebe Grüße
Kirsi