*Der Artikel zum Thema Burnout entstand in Zusammenarbeit mit einem meiner Kooperationspartnern*
Anfang Oktober hatte ich zum ersten Mal in meinem Leben Corona.
Auch wenn das jetzt verrückt klingt, war rückwirkend betrachtet diese Erkrankung mein Glück.
Zum einen hatte ich einen relativ milden Verlaufs und war schnell wieder gesund. Zum anderen wurde mir dank dieser erzwungenen Auszeit bewusst, wie nahe ich mich am Rande eines Burnouts befand.
Inhaltsverzeichnis
Was bedeutet eigentlich Burnout?
Burnout ist oft das Ergebnis von anhaltendem Stress und tritt besonders dann auf, wenn dieser nicht angemessen bewältigt werden kann.
Oder wenn das nächste Meer samt dem dazugehörigem Urlaub noch weit entfernt ist.
Vor einigen Jahren wurde die Diagnose Burnout noch belächelt und als Modeerkrankung bezeichnet. Seit der Corona-Pandemie mit all ihren Lockdowns, Einschränkungen und Sorgen wissen wir, wie schnell es jeden treffen kann. Wenn alle Umstände zu belastend werden und man sich von nichts mehr erholen kann, fühlt man sich zunehmend ausgebrannt. Gottseidank ist es inzwischen überhaupt kein Makel mehr, wenn die Betroffenen professionelle Unterstützung in Form von medizinischer Beratung, Psychotherapie oder Coaching benötigen.
Das Gemeine an der Sache ist ja, dass das Gefühl des Ausgebranntseins nicht nur im Zusammenhang mit dem Job auftritt. Auch Probleme im privaten oder gesundheitlichen Bereich können einem so zusetzen, dass man keine Energie mehr hat. Und leider allzu oft geht beides Hand in Hand.
Burnout ist immer etwas, was wir ernst nehmen müssen, egal ob es uns selbst trifft oder jemand in unserem Umfeld.
Deswegen ist es wichtig, bei sich oder anderen Menschen die Symptome rechtzeitig zu erkennen.
Symptome und Ursachen: Wenn der Alltag zu viel wird
Die Symptome von Burnout sind individuell verschieden, so wie es Menschen gibt. Und sie finden sich sowohl auf der physischen, als auch auf der psychischen Ebene. Zu den augenscheinlichsten Symptome gehören zum Beispiel:
- Erschöpfung,
- Schlafprobleme,
- vermehrte Reizbarkeit,
- Konzentrationsstörungen,
- vermehrte Krankheitsanfälligkeit,
- Rückzug von sozialen Aktivitäten
- das Gefühl der Sinnlosigkeit bei der Arbeit und im Leben überhaupt.
Die Symptome von Burnout schleichen sich oft leise ein. Während ich vor der Infektion in Familie und Beruf versucht habe, es allen recht zu machen, war ich vermehrt müde und reizbar. Blöderweise konnte ich nachts nur noch schlecht schlafen und wachte morgens kaum erholt auf.
Da ich zu diesem Zeitpunkt auch noch alle Hände voll mit dem Wahlkampf zu tun hatte, machte ich immer weniger Sport und gönnte mir zuwenig Auszeiten.
Und das ist jeder Hinsicht einfach nicht gut.
Kommt dir all das bekannt vor?
Burnout – Das hilft gegen Stress und Energiemangel
Im Falle einer unmäßigen Arbeitsbelastung ist eine Coronainfektion natürlich nicht das Mittel der Wahl! Mir schenkte sie Zeit, um nachzudenken, was ich in meinem Alltag ändern muss, um das schlimmste zu verhindern.
Für die Bewältigung oder Therapierung von Burnout braucht man Geduld. Denn sie erfordert oft eine ganzheitliche Herangehensweise, die verschiedene Aspekte des Lebens und des Arbeitslebens berücksichtigt.
Mögliche präventive Maßnahmen gegen Burnout
- Selbstpflege: Achte auf deine körperliche und emotionale Gesundheit. Sorge für ausreichend Schlaf, regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung.
- Gedanken-Hygiene: Achte auf eine einigermaßen optimistische und positiv gestimmte Gedankenwelt
- Grenzen setzen: Lerne, klare Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit zu ziehen. Versuche, Überstunden zu vermeiden und mache regelmäßige Pausen.
- Lerne Gelassenheit: Du brauchst gesunde Bewältigungsstrategien gegen den Stress, wie zum Beispiel regelmäßige Entspannungsübungen, Atemtechniken, Yoga oder Meditation.
Du bist ein Meditations-Newbie? Dann schau dir doch mal diese Meditation-Apps an, mit denen du ohne viel Brimborium Tiefenentspannung erfahren kannst. - Setze Prioritäten und lerne „Nein“ zu sagen, wenn dir etwas zu viel ist.
- Unterstützung einfordern: Rede mit Freunden, Familie oder Kollegen. Manchmal hilft es schon, wenn man sich aussprechen kann.
- Arbeitsumgebung: Versuche, deine Arbeitsumgebung so zu gestalten, dass sie dir behagt. Das kann auch die Kommunikation mit Kollegen und Vorgesetzten einschließen.
- Bewege dich ausreichend viel an der frischen Luft. Besorge dir eine Smartwatch oder einen einfachen Schrittzähler und versuche, täglich 10.000 Schritte zu gehen.
- Arzt oder Therapeut: Suche dir professionelle Hilfe. Gehe zu deinem Arzt und bitte ihn, dir eine Therapie zu verschreiben.
Es ist mir wichtig zu betonen, dass diese Maßnahmen individuell wirken können. Außerdem könnte es notwendig sein, mehrere Ansätze zu kombinieren, um effektive Ergebnisse zu erzielen. Und wie gesagt: bei anhaltenden Symptomen ist es natürlich ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Wie die Kurse meiner Krankenkasse zum Rettungsanker wurden!
In einem Moment der Verzweiflung wandte ich mich an meine Krankenkasse und stieß auf eine wahre Schatztruhe: Therapeutische Onlinekurse, wie sie zum Beispiel bei HelloBetter angeboten werden. Diese Kurse werden von den meisten Krankenversicherern übernommen; ich habe lediglich ein Rezept von meinem Hausarzt gebraucht. Eine solche Form der Therapie ist vielleicht nicht für jedermann/jederfrau geeignet. Aber mir spart das im Moment sehr viel Zeit und die Sucherei nach einem geeigneten Therapieplatz.
Bin ich nun geheilt?
Das weiß ich nicht, aber ich bin auf einem guten Weg. Die wichtigste Erkenntnis in den letzten Wochen war für mich, dass man nicht auf jeder Hochzeit tanzen kann. Wie meine Oma es so schön sagte.
Und ich halte ich es auch mit Pipi Langstrumpf:
„Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen“
Astrid Lindgren (1907-2002)
Berühmte letzte Worte
Ich habe wirklich Glück im Unglück gehabt. Corona war für mich der Schuss vor den Bug und ich habe einsehen müssen, dass es so nicht mehr weiter geht. Inzwischen habe ich mich von mehreren Aktivitäten zurückgezogen.
Mehr oder weniger. Denn so ganz geht das ja nicht überall.
Hast du noch weitere Tipps und Erfahrungen mit Burnout oder Stress?
Dann schreibe mir gerne einen Kommentar oder PM. Hier ist Wissen wirklich Macht.
Vorschau auf die nächsten Artikel
Am 5. Dezember ercheint hier mein Monatsrückblick nach dem Motto DreimalDrei. Danach wird hier gar nicht so sehr viel passieren. Dafür erscheint um den 20. Dezember herum wie im jeden Jahr wieder der sensationellen Jahresrückblick!
Und auf MondYoga gibt es am 28. Dezember die Asana des Monats Dezember.
Pass gut auf dich auf und bleibe gesund!
Text: Burnout? Nein danke! So kommst du wieder in Schwung! ©sabienes-welt.de
Alle Fotos: Burnout? Nein danke! So kommst du wieder in Schwung! ©sabienes-welt.de teilweise unter Verwendung eines kostenlosen Stockfotos von Canva.com
Das Unternehmen, in dem ich bis vor kurzem gearbeitet habe, war vor einigen Jahren mal Ziel einer Cyberattacke. Wir konnten von jetzt auch nachher überhaupt nichts mehr tun. Den ersten Tag bin ich zu Hause rumgelaufen, wie ein eingesperrter Tiger in seinem zu kleinen Käfig. Nach 2-3 Wochen kam dann plötzlich die innere Ruhe wieder zurück und ich konnte morgens sogar aufwachen, ohne als erstes an die Arbeit und das schwierige Projekt zu denken.
Für mich war der Vorfall ein Segen, auch wenn es aus unternehmerischer Sicht natürlich eine Katastrophe war. Aber – man glaubt es kaum – die Welt dreht sich weiter, auch wenn wir (oder in dem Fall eine ganze Firma) mal nicht funktionieren.
@Vanessa: Dann solltest du einem pickligen Hacker in Litauen oder Huanzei vielleicht auch noch dankbar sein. Aber es ist doch bemerkenswert, wie lange du gebraucht hast, um von dem Stress runterzukommen!
Alles Gute
Sabiene
Ich hatte bereits ein BurnOut und wurde auch behandelt. Jetzt weiß ich, dass Auszeiten sehr wichtig sind für Körper und Seele. LG Romy
@Romy: Du arbeitest in der Krankenpflege, oder? Da bist du ja für Erschöpfungszustände aller Art prädestiniert!
LG
Sabiene
Da hattest du ja sozusagen Glück im Unglück. Natürlich ist mit einer Corona-Erkrankung nicht zu spaßen, wenn du aber dadurch gelernt hast, dir auch mal eine Auszeit zu, so hat es doch auch irgendwo etwas Gutes. Leider vergisst man im Alltag viel zu schnell, wie wichtig so eine Auszeit ist.
Ich hoffe du nimmst dir nun ohne schlechtes Gewissen auch mal Zeit für dich.
Habe noch einen wunderschönen Abend!
Liebe Grüße,
Saskia Katharina
@Saskia: Du hast Recht. Man vergisst im Alltag sehr schnell, dass man auch mal wieder ruhen muss. Und man hat ja auch einen gewissen Ehrgeiz, alles perfekt zu erledigen.
Wirklich gefährlich.
LG
Sabiene
Wie gut, dass Du selbst die Zeichen erkannt und gehandelt hast. Das ist nämlich nicht immer der Fall. Oft schätzt man die Situation falsch ein, und das Kind ist dann schon in den Brunnen gefallen. Ich selbst war einmal in einer ähnlichen Lage (erste Anzeichen). Hatte zu dem Zeitpunkt einen sehr stressigen Job mit ständigem Termindruck. Den Job habe ich gewechselt. Ich nehme mir auch meine Pausen und sage auch mal Nein. Außerdem kommuniziere ich es ganz deutlich, wenn die Belastung zu groß wird.
Ich sage mir immer wieder, es hilft niemandem, wenn ich bei allen Dingen nur halb bei der Sache bin. Letztendlich macht man dann viele Fehler oder einiges mehrfach, weil man unkonzentriert ist.
Liebe Grüße
Sabine
@Sabine Gimm: Wenn zu viel im Kopf ist, passt nix mehr rein. So einfach ist das!
LG
Sabiene