*Dieser Artikel enthält Amazonlinks*
In einer kalten Winternacht stürzt das bildschöne Fotomodell Lula Landry vom Balkon ihrer Londoner Luxuswohnung. Die Polizei konstatiert einen Selbstmord, aber weder ihre Familie, noch ihre Freunde wollen dies glauben. Nach einigen Monaten bekommt der in Afghanistan kriegsversehrte Detektiv Cormoran Strike von Lulas Adoptivbruder John Bristow den Auftrag, die näheren Umstände des Todes zu untersuchen. Nicht ohne Grund verschlägt es den berühmten Rechtsanwalt in das heruntergekommene Büro dieses merkwürdigen Ermittlers. Denn Cormoran war mit dessen Bruder Charlie befreundet, ebenfalls ein adoptiertes Kind und ebenfalls unter nie ganz geklärten Umständen zu Tode gekommen.
Strike ermittelt in der schillernden Mode- und Künstlerwelt Londons, immer assistiert von seiner patenten Sekretärin Polly, die er sich eigentlich gar nicht leisten kann. Dabei gerät er immer wieder an seine eigenen körperlichen und moralischen Grenzen.
Als dann Lulas Freundin Rochelle Onifade ermordet wird, ist endlich klar, dass Lulas Tod kein Selbstmord gewesen sein kann. Denn es geht hier um sehr, sehr viel Geld.
Inhaltsverzeichnis
Robert Galbraith
Hinter dem Pseudonym Robert Galbraith verbirgt sich die weltberühmte Autorin Joanne K. Rowling. Angeblich haben wir es der Indiskretion einer Verlagsmitarbeiterin zu verdanken, dass dieser falsche Name öffentlich gemacht wurde. Auf jeden Fall war dies ziemlich medienwirksam.
Warum allerdings Rowling nach dem ausgezeichneten Buch Ein plötzlicher Todesfall unbedingt unter fremden Namen hat schreiben müssen, weiß wahrscheinlich nur sie und ihr Literaturagent. Vielleicht weiß das aber auch Harry Potter. Oder Professor Dumbledore.
Der Ruf des Kuckucks – Meine Meinung
Der vorliegende Krimi ist ein Detektivroman der klassischen Art und beinhaltet folgende traditionelle Bausteine:
- Der Privatdetektiv ist ganz jämmerlich abgewrackt und am Ende
- Dazu kommen noch körperliche Gebrechen
- Er hat mindestens eine Suchtproblematik
- Er leidet unter einer gescheiterten Beziehung
- Es steht ihm eine Person zur Seite, die sich fast selbstlos um die Grundbedürfnisse, wie Kaffeekochen, Rechnungen bezahlen und mehr kümmert
- Die Geschichte spielt in London, in Großbritannien oder wenigstens in einem Mitgliedsland des Commenwealth
- Es kommt mindestens eine sehr schöne Frau in der Geschichte vor
- Es wird die Kluft zwischen Arm und Reich thematisiert
- Die Gedankengegänge des Detektivs sind für einen mit normal arbeitenden Gehirnzellen Menschen kaum nachvollziehbar, aber immer zielführend
- Die Polizei ist blöde und unfähig
- Am Ende ist alles gut und entspannt
Frau Rowling hat sich all dieser Elemente bedient und somit alles richtig gemacht. Folglich kann man ihr den Zugang in die elitäre Riege der klasssichen britischen Krimiautoren, angefangen von Sir Conan Doyle über Dorothy Sayers bis hin zu Agatha Christie nicht verwehren. Dennoch mutet einen diese unabdingbare Perfektion irgendwie verzweifelt an.
Dabei beweist Rowling eimal wieder ihr großartiges Erzähltalent und ihre Fähigkeit, sämtliche Handlungsstränge fest im Griff zu behalten.
Ein plötzlicher Todesfall mag mit Sicherheit ein Roman von größerem moralischen Wert darstellen. Der Ruf des Kuckucks ist als Kriminalliteratur vielleicht dem etwas leichteren, sprich unterhaltenden Genre zuzuordnen. Aber wenn unterhaltende Literatur so großartig verfasst wurde, ist sie ein wahrer Genuss!
Und was ruft er nun, der Kuckuck? Wenn ihr das wüsstet, seid ihr der Klärung dieses Falls schon ein bisschen weiter näher gekommen!
Weitere Infos zu der Cormoran-Strike-Reihe:
Im Moment gibt es aus der Cormoran-Strike-Reihe noch zwei Folgebände und ich hoffe, es kommen noch weitere hinzu. Meine Rezensionen zu den anderen Bänden findet ihr:
Ab August 2017 startet die BBC unter dem Namen „Strike“ eine TV-Serie mit Tom Burke als Cormoran Strike. Inzwischen gibt es diese Verfilmungen auch in deutscher Sprache. Weitere Informationen findet ihr unten.
Wem könnte dieses Buch gefallen:
- Leser, die handwerklich gut gemachte Krimis und Detektivromane alter Schule lieben
- Alle, die wissen wollen, was Joanne K. Rowling nach Harry Potter so treibt
Für wen wäre dieses Buch eher nicht geeignet:
- Alle Leser, die Joanne K. Rowling den Genre-Wechsel nicht verzeihen wollen
- Menschen, die es immernoch nicht verstanden haben, wer hinter dem Pseudonym Robert Galbraith steckt
- Leser, denen die getragene, langsame Erzählweise der britischen Autorin zu wenig Action bietet
Bibliographisches zu „Der Ruf des Kuckucks“
- Titel: Der Ruf des Kuckucks (Cormoran Strike 1)
- Autor: Robert Galbraith (Joanne K. Rowling),
- Originaltitel: The Cuckoo’s Calling
- Sprache: Deutsch
- Gebundene Ausgabe: 640 Seiten
- Verlag: Blanvalet Verlag (30. November 2013)
- ISBN-10: 3442383218
- ISBN-13: 978-3442383214
- Preis (Stand Februar 2020): ab 0,91 Euro (gebundene Ausgabe, gebraucht), 10,99 Euro (Taschenbuch), 9,99 Euro (Kindle) 11,45 Euro (MP3 CD, gelesen von Dietmar Wunder)
- Bestelllink Amazon
(Alle Angaben ohne Gewähr)
Strike – Der Ruf des Kuckucks als Serie
Ich habe mir die Serie noch nicht angesehen, aber vielleicht wisst ihr mehr darüber. Inzwischen wurden auch die ersten drei Bücher verfilmt und können über Amazon Prime gestreamt und natürlich auch gekauft werden. Leider gibt es keine Vergünstigungen für Teilnehmer des Amazon-Prime-Programms
- Titel: C.B. Strike: Die komplette Serie
- Preis Stand Februar 2020: 2,49 Euro (einzelne Folge über Amazon Prime), 14,99 Euro (die komplette Serie über Amazon Prime), 14,99 Euro (die komplette Serie als DVD)
- Bestelllink Amazon
(Alle Angaben ohne Gewähr)
***
Was haltet ihr davon, dass die Bestseller-Autorin Joanne K. Rowling nun unter einem Pseudonym veröffentlicht?
***
Mit dieser Rezension erfülle ich Punkt 32 der Buch-Challenge: Lese ein Buch eines Autors (männlich oder weiblich) der unter mindestens zwei Namen Bücher veröffentlicht.
Hinweis: Dieser Artikel erschien ursprünglich auf meinem Blog Sabienes Traumwelten.
Text: Der Ruf des Kuckucks (Cormoran Strike 1) von Robert Galbraith ©sabienes-welt.de
Alle Fotos: Der Ruf des Kuckucks (Cormoran Strike 1) von Robert Galbraith ©sabienes-welt.de
