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Franz Eberhofer, Dorfgendarm aus Niederkaltenkirchen (bei Landshut) ist einmal wieder voll im Stress.
Nicht nur, dass ihm seine ON-OFF-Freudin Susi für eine Woche den gemeinsamen Sohn Paulchen aufs Auge drückt. In Niederkaltenkirchen brennt auch noch der Hof der Mooshammer Liesl ab, die Dorfratschen und der Omas beste Freundin. Nachdem am Brandort eine Frauenleiche gefunden wird, muss der Franz nun wohl oder übel ermitteln. Dabei plagen ihn noch ganz andere Sorgen! Denn auf ärztliche Verfügung hin muss sich der Leberkäsjunkie ab sofort cholesterinarm ernähren. Das bedeutet Tofu-Brokkoli-Eintopf statt üppiger Leberkässemmel und Mineralwasser statt Bier.
Nur gut, dass ihm wieder der Birkenberger Rudi als Privatdetektiv zur Seite steht!
Inhaltsverzeichnis
Rita Falk und die Franz-Eberhofer-Reihe
Wenn du meinem Blog folgst, hast du es vielleicht schon mitbekommen, dass ich ein großer Fan der Franz-Eberhofer-Krimis von Rita Falk bin. Und das gilt natürlich auch für die entsprechenden Verfilmungen. Zugegeben sind die Krimis nicht Jedermanns Sache, besonders jenseits des Weißwurst-Äquators dünnt sich deren Fan-Gemeinde nach und nach aus. Aber die Filme sind auch nördlich der bayerischen Grenzen recht beliebt.
Mit dem Leberkäsjunkie erleben wir die sechste Verfilmung des siebten Eberhofer-Krimis. Denn aus welchen Gründen auch immer wurde der Band Zwetschgendatschikomplott nicht auf Zelluloid gebannt.
Gute Nachrichten für alle Eberhofer-Fans auf dieser Welt: Am 12. August kommt der zehnte Band der Reihe unter dem Titel Guglhupfgeschwader in die Buchläden!
Leberkäsjunkie – Lohnt sich der neue Eberhofer?
Zurück zur Frage: Lohnt sich der neue Eberhofer-Film?
Unterschiede zwischen der Buchvorlage und dem Film
Es ist schon einige Zeit her, dass ich den Leberkäsjunkie gelesen habe. (Genau gesagt handelt es sich hier um zwei Jahre.) Aber ich habe das Buch nur positiv in Erinnerung.
Der gesundheitliche Zustand vom Franz wird im Buch als sehr dramatisch dargestellt. Die Vorverurteilung des angolanische Fußballspielers Buengo vom FC Rot-Weiß Niederkaltenkirchen ist zwar in der Vorlage einerseits klischeehaft. Andererseits leider doch nicht so untypisch oder unglaubwürdig.
Die Filmemacher setzen hingegen andere Schwerpunkte, denn schließlich bearbeiten sie ein ganz anderes Medium. Und aus diesem Grund bin ich mir auch immer bewusst, dass ich Buch und Film niemals direkt vergleichen kann oder darf.
Aber im Film konzentriert man sich eher auf die Unmengen an fetttriefenden Speisen, die der Eberhofer in Rekordzeit verschlingt. Und das sieht nicht schön aus. Die Mooshammerin wird als alternde Eso-Tussi gezeichnet. Und obwohl diese Rolle von Eva Mattes sehr gut gespielt wird, passt es so gar nicht zu der Figur, die wir aus den Büchern kennen.
Der Bau eines Wellness-Spa-Hotelkomplexes am Ortsrand von Niederkaltenkirchen ist ein hochbrisantes Thema, das die weiteren Krimis dieser Reihe noch weiter beschäftigt. Im Film wird er aber an Hand einer lächerlichen Protestaktion von Ludwigs Bruder Leopold (dem alten Schleimer) abgehandelt.
Und die Dramatik einer gescheiterten gleichgeschlechtlichen Beziehung tropft hier vor Stereotypen – ganz anders als in der Buchvorlage.
Außerdem finde ich den Sänger Christian Steiffen in seiner Rolle als Sexualtherapeut noch unerträglicher, als seine Musik.
Mein Fazit zum Leberkäsjunkie
Nun zur Antwort: Es lohnt sich nach meiner Meinung nicht, für diesen Film Geld für Kinokarten auszugeben. Wir eingeschworenen Fans fanden ihn zwar oberflächlich betrachtet recht lustig. Aber letztendlich kann man über die wenigen komischen Stellen auch vor dem Fernseher lachen.
Letztendlich ist mit dieser Verfilmung der eigentlich sehr feine bayerische Humor zum schenkelklopfenden Klamauk verkommen.
Die Darsteller als Retter von Niederkaltenkirchen
Der Leberkäsjunkie punktet lediglich durch die schauspielerischen Leistungen.
Hauptdarsteller Sebastian Bezzel gelingt die Darstellung eines Eberhofers, der sich einfach nur noch hängen lässt, sehr überzeugend. Sogar Bauchansatz, Körperhaltung und verschwitzter Bierglanz im Gesicht passen.
Auch Simon Schwarz hat mir als der glücklose Rudi Birkenberger selten so gut gefallen, wie diesmal. Enzi Fuchs als Oma Eberhofer könnte einen zu Tränen rühren, wenn sie versucht, die Familie zusammenzuhalten. Und in den frisch verliebten Papa Eberhofer, gespielt von Eisi Gulp könnte man sich fast selbst verlieben.
Von den schauspielerischen Leistungen von Eva Mattes habe ich oben bereits geschwärmt.
Der absolute Star ist aber das kleine Paulchen.
Leberkäsjunkie – Der offizielle Trailer
Und hier ist der offizielle Trailer, der eigentlich ganz vielversprechend daher kommt:
Meine Kurzbewertung:
- Anspruch: Nicht vorhanden
- Humor: Bayerische Situationskomik vom nicht Allerfeinsten
- Erotik: Zweimal sieht man den nackten Rücken der schönen Susi. Sätze, wie: „Paulchen, bring der Mama mal den String!“ haben etwas entwaffnendes.
- Gefühle: Schweinsbraten, Leberkäse, Fußball
- Spannung: Muss nicht sein
- FSK: ab 12, Warum? Vielleicht wegen dem Rücken der Susi und vielleicht auch, weil Schwule darin vorkommen?
- Einschlafquote: Ich musste mir die Szene, in der der Täter gestellt wurde, später erzählen lassen.
Filmografisches
- Titel: Leberkäsjunkie
- Produktionsland: Deutschland
- Originalsprache: Deutsch
- Erscheinungsjahr: 2019
- Länge: 96 Minuten
- Altersfreigabe: FSK 12
- Regie: Ed Herzog
- Drehbuch: Stefan Betz, Ed Herzog
- Besetzung:
- Sebastian Bezzel: Franz Eberhofer
- Simon Schwarz: Rudi Birkenberger
- Lisa Maria Potthoff: Susi
- Enzi Fuchs: Oma Eberhofer
- Eisi Gulp: Papa Eberhofer
- Gerhard Wittmann: Leopold Eberhofer
- Eva Mattes: Liesl Mooshammer
- Robert Stadlober: Rafael Schäfer
- Manuel Rubey: Konrad Ziegler
- Anica Dobra: Frau Grimm
- Castro Dokyi Affum: Buengo
- Sigi Zimmerschied: Herr Moratschek, Dienststellenleiter
- Daniel Christensen: Ignaz Flötzinger
- Stephan Zinner: Metzger Simmerl
- Max Schmidt: Wolfi
- Ferdinand Hofer: Max Simmerl
- Thomas Kügel: Bürgermeister
- Frederic Linkemann: Karl Stopfer
- Klaus Augenthaler: Fußballtrainer
- Lara Mandoki: Amy
- Michael Ostrowski: Gerichtsmediziner Günther
- Harry G: Wombat
- Moritz Katzmair: 60er Schorsch
- Angelika Sedlmeier: Nachbarin
- Preis Stand April 2020: 13,99 Euro (Amazon Video), ab 12,88 Euro (DVD), 12,99 Euro (Blu-Ray) ab 3,99 Euro (Prime Video)
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(Alle Angaben ohne Gewähr)
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Habt ihr den Leberkäsjunkie bereits gesehen und wie hat er euch gefallen?
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Hinweis: Dieser Artikel erschien ursprünglich auf meinem Blog Sabienes Traumwelten.
Text: Leberkäsjunkie – Lohnt sich der sechste Eberhofer-Film? ©sabienes-welt.de
Alle Fotos: Leberkäsjunkie – Lohnt sich der sechste Eberhofer-Film? ©sabienes-welt.de