*Die Rezension zu dem Krimi Cold Case enthält Amazonlinks*
Am 21. Mai 1982 verschwand der neunjährige Christopher aus Raunheim spurlos. Dieser tragische Entführungsfall konnte von den Behörden leider nie aufgeklärt werden. Aber da nun (32 Jahre später) gerade im Rhein-Main-Gebiet eine gewisse Flaute an der Verbrecherfront herrscht, nimmt sich die launige Ermittlertruppe rund um Hannah Bindhoffer, Jens Hartmann und Çetin Alkan diesem Cold Case an.
Natürlich kommt ihnen dabei modernste Kriminaltechnik, zum Beispiel DNA-Abgleich, zu Hilfe.
Aber ohne dem berühmten „Kommissar Zufall“, der Hilfe der Bevölkerung und dem persönlichen Engagement der Ermittler wird dieser alte Fall nicht zu lösen sein.
Denn nach wie vor fehlt von Christopher jede Spur …
Inhaltsverzeichnis
Die Autorin Sandra Hausser
Sandra Hausser, Jahrgang 1969 schreibt bereits seit ihrem vierzehnten Lebensjahr Kurzgeschichten und später Romane. Sandra lebt mit ihrer Familie in Raunheim und kennt die Schauplätze ihrer Bücher wie ihre Westentasche. Wie ihr in diesem Archiv nachblättern könnt, habe ich bereits einige Bücher von ihr gelesen. Eine Übersicht über das Schaffen dieser rührigen Autorin findet ihr auf ihrer Seite.
Ich bin mit Sandra befreundet, sie ist für mich Mit-Bloggerin (Coole Blogbeiträge), Mit-über-Buchmessen-Streiferin, Mit-Stechmücken-Vertreiberin und mehr.
Trotzalledem werde ich mich natürlich bemühen, in dieser Rezension ein möglichst hohes Maß an Objektivität walten zu lassen.
Cold Case – Spurlos. Meine Meinung
Nach landläufiger Meinung ist es ja relativ einfach, für sein erstes Buch einen Verlag zu finden. Denn im Vergleich dazu sei es weitaus schwieriger (so heißt es), seine Leser dann auch wieder mit dem zweiten Buch zu begeistern. Wenn ich mir die einzelnen Bände einer Reihe vornehme, rechne ich schon fast damit, dass der zweite Band nicht so herausragend sein könnte. Das war bei Harry Potter der Fall, die Millenium-Trilogie hat auch bei der zweiten Fortsetzung geschwächelt und bei „Anhalter durch die Galaxis“ waren ALLE fünf oder zehn Folgebände der Trilogie mehr als mäßig.
Was mich aber hier gefreut hat ist, das Ausnahmen die Regel bestätigen. Denn man hat bei Cold Case wirklich den Eindruck, dass sich die Autorin im Vergleich zu ihren durchaus beachtenswerten vorigen Romanen nun regelrecht in die Schreiberei „eingeschwungen“ hat.
Dabei ist sie ihrem leichten, lockeren und manchmal leicht schnoddrigen Stil treu geblieben. Gerade ihre Haupt-Protagonisten werden immer auch von einer menschlichen und kollegialen Seite gezeigt, so dass man sich am liebsten im Polizeipräsidium Rüsselsheim um einen Job bewerben möchte.
Kein Who-Done-It
Der Hintergrund von Christophers Verschwinden mag einem vielleicht im ersten Moment ein wenig seltsam erscheinen. Ich habe aber tatsächlich von ähnlich verlaufenden (echten) Kriminalfällen gelesen. Natürlich würde es der Glaubwürdigkeit dienen, wenn man mehrere einzelne Szenen aus dem Martyrium des Jungen zu lesen bekäme. Andererseits ist aber sehr fraglich, ob man wirklich wiederholt als Leser (und Autor) in die schlimmsten menschlichen Abgründe hineinblicken muss. Tatsächlich war ich froh, dass ich keine allzu detaillierten Missbrauchsszenen zu lesen bekam. Denn die Kapitel, die einen Rückblick auf die Ereignisse von 1982 geben, waren für mich persönlich auch ohne derartige Ausführungen die schlimmsten.
Mit diesen Rückblicken ist dieser Krimi kein typischer Who-Done-It, denn durch sie erfährt der Leser natürlich gleich mehr über die Identität des Täters und möglicher Mittäter oder Mitwisser. Die Spannung entsteht dadurch, indem man die Ermittler bei ihrer Arbeit begleitet und sieht, ob und wie sie zum Ziel gelangen.
Fazit:
Bei dem vorliegenden Buch Cold Case handelt es sich um einen locker geschriebenen, sympathischen und spannenden Krimi aus dem Genre Regionalkrimis mit einem durchaus realistischen Hintergrund. Ich kann euch dieses Buch nur wärmstens empfehlen.
Für wen wäre dieses Buch geeignet?
- Leser, die Regionalkrimis mögen
- Leser aus dem Großraum Frankfurt
- Alle Leser, die spannende Krimis ohne großflächige Blutlachen bevorzugen
Wem würde ich dieses Buch nicht empfehlen?
- Leser, die nicht einfach mal so zur Entspannung etwas lesen wollen.
- Allen Lesern, denen ein Plot zum Thema Kindesmissbrauch zu nahe gehen würde.
- Liebhaber von Thrillern US-amerikanischer Machart
- Leser, die sich an Bestsellerlisten halten und keine unbekannten Autoren lesen möchten.
Bibliografisches zu „Cold Case“
- Titel: Cold Case – Spurlos
- Autor: Sandra Hausser
- Taschenbuch: 312 Seiten
- Verlag: Midnight (12. Januar 2018)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3958199267
- Preis Stand April 2020: 15,00 Euro (Taschenbuch), 3,99 Euro (Kindle)
- Bestelllink Amazon
(Alle Angaben ohne Gewähr)
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Es erfüllt einen doch immer wieder mit Genugtuung, wenn ein uralter Cold Case gelöst werden kann und der Täter seine Strafe erhält. Findet ihr nicht auch?
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Hinweis: Dieser Artikel erschien ursprünglich auf meinem Blog Sabienes Traumwelten.
Text: Cold Case – Spurlos. Ein neuer Rhein-Main-Krimi von Sandra Hausser ©sabienes-welt.de
Alle Fotos: Cold Case – Spurlos. Ein neuer Rhein-Main-Krimi von Sandra Hausser ©sabienes-welt.de