Kannst du dich noch an diesen Artikel aus dem letzen Jahr erinnern? Damals hatte ich berichtet, dass ich am 9. April 2021 das Rauchen aufgegeben habe – und wie es dazu gekommen ist.
Die meisten Menschen, die die Raucherei hinter sich gelassen haben berichten, dass die viel besungenen ersten drei bis sieben Tage ohne Nikotin die Hölle sein können. Das muss nicht sein, aber Fakt ist, dass die eigentliche Arbeit erst danach beginnt.
Denn je nachdem, wie lange du geraucht hast, wirst du nun wohl oder übel dein Leben ändern.
Und für diesen Non-Smoking-Lifestyle brauchst du das passende Non-Smoking-Mindset. Hier versuche ich, dir damit ein wenig unter die Arme zu greifen.
Inhaltsverzeichnis
Was man als Nichtraucher alles gewinnt
Wenn du gerade mittendrin beim Rauchen bist, wirst du es vielleicht nicht glauben (wollen).
Aber als Nichtraucher kannst du nur gewinnen!
Und mehr Non-Smoking-Mindset brauchst du gar nicht.
Das Plus an Gesundheit
Ich habe in den letzten 12 Monaten wirklich enorm an Gesundheit gewonnen. Mein Krebsrisiko ist genauso gesunken, wie das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben. Allerdings habe ich gleichzeitig an Gewicht gewonnen. Aber meine Frauenärztin und mein Hausarzt sind sich unisono einig: bei mir überwiegt das verminderte Krebsrisiko das bisschen Übergewicht, das ich im Moment mit mir herumschleppe.
Mein Hausarzt meinte sogar, dass ich eine schöne Figur für eine Frau in meinem Alter hätte.
Und für diesen Satz sollte er eigentlich in der Hölle schmoren.
Mehr Fitness
Ich habe schon immer gerne Sport gemacht. Aber wer viel raucht, muss unweigerlich viel husten, wenn er sich bewegt. Deswegen waren für mich intensive Sportarten, wie Joggen nicht so angenehm. Doch nun auf einmal macht mir das Laufen so richtig Spaß! Und da ich auf mein lädiertes Bein Rücksicht nehmen muss, habe ich mir ultragute Laufschuhe besorgt. Und ich laufe in Intervallen nach der Run-Walk-Run Laufmethode.
Reich durch Nichtrauchen
Es freut mich sehr, dass ich in den letzten zwölf Monaten mehr als 2.800 Euro gespart habe. Mindestens. Denn Raucher bezahlen nicht nur für Zigaretten. Man wechselt und wäscht seine Kleidung häufiger und benötigt Hustensaft und Hustenbonbons in rauen Mengen. Es werden Feuerzeuge gekauft und wieder verloren und Aschenbecher sind doch nicht so frostsicher, wie man meint.
Im letzten Jahre wollte ich diesen gesparten Betrag für E-Bike anlegen. Aber ich brauche sowas gar nicht. Nun werde ich etwas länger sparen, weil ich mir und meinem Mann im nächsten Jahr einen Island-Urlaub gönnen möchte.
Ich habe nun mehr Zeit
Laut meiner Smoke-Free-App kann man pro Zigarette einen Zeitaufwand von fünf Minuten ansetzen. Das stimmt natürlich nicht hundertprozentig, denn oft raucht man im Gehen oder während man auf den Bus wartet. Aber unterm Strich setze ich für mich eine tägliche Zeitersparniss von ungefähr 50 Minuten an. Diese Zeit investiere ich in Sport. Und damit wird es wohl hoffentlich auch mal wieder mit der Gewichtsabnahme klappen.
Diese alten Schnorrer
Ich bin gleichzeitig mit der Rauchsucht diese alten Schnorrer losgeworden, die sich auf Parties nur wegen einer Zigarette an mich herangewanzt haben. Lieber investiere ich in echte Freundschaften.
Mein neues Mindset
Das Nikotin bot mir immer einen scheinbaren Schutz oder aber auch Trost und befeuerte ein bisschen mein Glückszentrum. Das ist bei anderen Rauchern auch so, denn sonst würden sie sich ja nicht auf diese Sucht einlassen.
Nun aber sehe ich mich gezwungen, über manche Dinge genauer nachzudenken, die ich früher während der nächsten Rauchpause einfach durchgewunken und abgenickt habe.
Und das ist für mich eine sehr weitreichende Veränderung und zugleich ein großer Gewinn. Denn daraus kann etwas Neues entstehen.
Rauchen? Nein danke! Was mir beim Aufhören geholfen hat
Wenn man sehr lange geraucht hat, ist es schon ziemlich hart, plötzlich mit den Zigaretten aufzuhören. Damit dies auch klappt und du nicht dauerfrustriert bist, brauchst du alle Hilfe, die du kriegen kannst.
Rauchen und der harte Entzug
Viele Raucher versuchen es mit Nikotinersatzstoffen oder E-Zigaretten. Aber die Theorie eines Ausschleichens aus der Nikotinsucht ist meines Erachtens genau dies: eine Theorie. Ich habe es selbst in den letzten Jahren mit einigen dieser Methoden probiert und es hat nicht geklappt. Und ich kenne wirklich niemanden, der mit Hilfe von Nikotinkaugummis oder irgendeinem Liquid dauerhaft geschafft hätte. Dafür kosten das alles einen Haufen Geld.
Also musst du dich in einen harten Entzug wagen. Klingt hart, ist aber so.
Andere haben es geschafft.
Und du schaffst das dann auch.
Familie und Freunde
Die Unterstützung von der Familie und von den Freunden ist nicht mit Gold aufzuwiegen. Und galt man in den 80er Jahren vielleicht noch als ein Sonderling, wenn man das Rauchen aufgegeben hat, ist es heutzutage meist umgekehrt der Fall. Letztendlich bereitet man mit seiner Sucht anderen Menschen sehr viel Sorgen.
Halte dich an die Menschen, die dich unterstützen. Den anderen hörst du gar nicht erst zu.
Suchtersatz fürs Rauchen?
Du darfst die Rauchsucht nicht mit einer anderen Sucht ersetzen. Aber du darfst dir Alternativen zum Rauchen suchen. Zum Beispiel frische Luft, Bewegung, Sport und andere Unternehmungen. Wichtig ist, dass du dabei nicht ständig mit Rauchern konfrontiert wirst (weil du Rockfestivals als alternative Unternehmung wählst) und dass du dabei die nötige Ruhe haben kannst.
Kümmere dich um deine gute Laune
Nikotin dockt irgendwie in unserem Glückszentrum an. Wenn du mit dem Rauchen aufhörst, musst du nach anderen Glücksboten suchen. Von Schokolade kann ich dir persönlich nur abraten. Von Alkohol und anderen Suchtmitteln natürlich auch.
Wenn es ganz schlimm kommt, spreche mit deinem Arzt über pflanzliche oder homöopathische Stimmungsaufheller. Produkte mit Johanneskraut findest du an jeder besseren Ecke. Ich möchte aber, dass du fachlichen Rat einholst.
Die Vorteile als Nichtraucher
Nichtraucher haben etliche Vorteile im Leben. Zum Beispiel habe ich nach ein paar Wochen bemerkt, dass ich nun besser Luft bekomme. Nun nach zwölf Monaten kann ich plötzlich wieder joggen (siehe oben) und singen. (Letzteres hört sich nicht besonders gut an. Aber das Singen hilft gegen das Schnarchen. Und das kann ich seit Neuestem auch ziemlich gut.)
Viele frischgebackenen Nichtraucher genießen es, dass sie einen besseren Geruchs- und Geschmacksinn haben. Ich persönlich sehe meine neugewonnene Freiheit als einen echten Vorteil.
Auch du wirst etliche Vorteile für dich erkennen, wenn du mit dem Rauchen aufgehört hast. Du solltest sie dir aufschreiben!
Hilfen für Aufhörwillige
Es gibt viele Apps, die dich auf dein neues Nichtraucher-Leben vorbereiten und dich coachen. Mir persönlich hat die App Smoke Free sehr geholfen; eine Aufstellung über andere Anbieter findest du hier in diesem Testbericht.
Übrigens lohnt es sich, in die Bezahlversion einer solchen App zu investieren.
Nach wie vor finde ich die Facebookgruppe Nichtraucher – Endlich rauchfrei sehr gut.
Gerade eben bin ich auf diesen Artikel von der AOK aufmerksam geworden. Es lohnt sich wirklich, einmal bei der Krankenkasse nach den entsprechenden Therapien nachzufragen. Denn diese Versicherer haben natürlich überhaupt kein Interesse an rauchenden Mitgliedern.
Rauchen, Nichtrauchen und der Schmacht
Unter dem sogenannten Schmacht versteht man ein starkes Verlangen nach etwas. Umgangssprachlich handelt es meistens um Zigaretten. Der Schmacht ist die schärfste und gemeinste Waffe des inneren Schweinehunds und sie kann einem sogar bis in die Träume verfolgen.
Die gute Nachricht ist: es gibt aber keinen Schmacht, der länger als zehn Sekunden anhält.
Wenn er dich also erwischt, schaue auf die Uhr oder zähle bis zehn. Dann ist der Spuk vorbei.
Versprochen!
Berühmte letzte Worte
Wenn du noch weitere Tipps und Tricks weißt, die einem die Rauchentwöhnung erleichtern, dann schreibe mir doch bitte einen Kommentar.
Du bist gerade dabei, mit dem Rauchen aufzuhören oder planst es? Dann darfst du dich gerne bei mir melden, wenn du etwas Zuspruch benötigst. Auf jeden Fall wünsche ich dir ganz viel Erfolg!
Am 10. Mai erscheint auf meinem Blog MondYoga ein neuer Artikel. Der Inhalt steht aber noch nicht fest. Hier werde ich am Dienstag, den 17. Mai einen Artikel zum Thema Billigreisen veröffentlichen.
Stay tuned!
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Text: Rauchen? Nein danke! Was mir beim Aufhören geholfen hat ©sabienes-welt.de
Alle Fotos: Rauchen? Nein danke! Was mir beim Aufhören geholfen hat ©sabienes-welt.de teilweise unter Verwendung eines kostenlosen Stockfotos von Canva.com
Danke für den Beitrag. Ich bin leider noch nicht davon losgekommen :(.
Liebe Grüße!
@Shadownlight: Irgendwann vielleicht…
LG Sabiene
Ich bin immer noch froh, dass ich 1999 aufgehört habe zu rauchen. Nach 21 Jahren Raucherkarriere.
Der Entzug war für mich damal sehr hart. Habe aber auch harten einen Cut gemacht und keine Alternativen dafür gesucht. Nikotinkaugimmi, -pflaster etc. hat alles nicht funktioniert.
Liebe Grüße
Sabine
@Sabine Gimm: Der Entzug wird einem nicht geschenkt. Ich habe es ja auch schon ein paar Mal probiert.
LG
Sabiene
Ich bin ein Nichtraucher, habe auch nie probiert. Umso herzlicher, möchte ich dich beglückwünschen! Toll gemacht! Liebe Grüße!
@Mira: Super! Fang gar nicht erst an! Du sparst dir viel Stress und Geld!
LG
Sabiene
Ich arbeite noch daran, werde aber immer wieder schwach. LG Romy
@Romy: Irgendwann schaffst du es auch!
LG
Sabiene
Liebe Sabiene,
Respekt, und herzlichen Glückwunsch! :-)
Liebe Grüße, Ulrike
@Ulrike: Vielen lieben Dank!
LG
Sabiene
Ich hatte aufgehört… 19 Jahre und durch Corona wieder angefangen. Vor ein paar Wochen aufgehört. Mein Schatz wurde krank, wieder angefangen. Und beim lesen Deines Artikels frage ich mich, warum ich so blöde war. Ich denke, ich rauche gerade die letzte Zigarette. Und mach mir mal wieder bewusst, dass mir ohne Kippen nix gefehlt hat.
Danke für den Gedankenanstoß.
@Susanna: Ich drücke dir ganz fest die Daumen! Du schaffst das und dir wird es an nichts fehlen.
LG
Sabiene