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Eine Bekannte von mir nahm nach dem Tod ihres Mannes ihre ebenfalls verwitwete Mutter zu sich ins Haus. Aus der rüstigen Rentnerin wurde innerhalb kürzester Zeit ein Pflegefall und meine Bekannte sah sich ganz entgegen ihrer gemeinsamen Plänen der Aufgabe gegenüber, ihre demente, bettlägerige und kaum mehr ansprechbare Mutter zu pflegen.
Ein befreundetes Ehepaar baute auf dem Grundstück seiner Eltern mit der Auflage, später deren Pflege zu übernehmen. Irgendwann waren die Eltern dann so alt, senil und gebrechlich, dass unsere Freunde mit der Pflege überfordert waren und schweren Herzens ein Seniorenheim für sie suchen mussten.
Viele Menschen in unserem Alter sehen sich damit konfrontiert, dass ihre Eltern alt werden. Und viele von uns müssen sich mit dem Tatbestand auseinander setzen, dass sie ihre Angehörigen pflegen müssen. Aber wie soll eine solche Pflege aussehen? Kann man eine häusliche Pflege organisieren oder wäre die Unterbringung in ein Altersheim doch die bessere Lösung?
Beide Alternativen haben ihre Vor- und Nachteile und darum soll es heute gehen.
Inhaltsverzeichnis
Wohin im Alter? Häusliche Pflege oder Pflegeheim – Pro und Kontra
Unterbringung im Pflegeheim
Auf Grund der desolaten Situation in der Kranken- und Altenpflege bekommen Pflegeheime einen immer schlechteren Ruf. Allerdings hat eine solche Unterbringung auch ihre Vorteile und manchmal ist sie sogar alternativlos:
- Eine häusliche Pflege kann für die pflegenden Angehörigen eine immense Belastung in körperlicher, sozialer und psychischer Hinsicht bedeuten und erfordert immer auch ein gewisses pflegetechnisches Know-how. Außerdem müssen die Wohnbedingungen für eine solche Betreuung geeignet sein.
- Die räumliche Distanz: Wenn die Kinder weiter weg wohnen, ist eine häusliche Betreuung nur mit einem Umzug der Eltern oder des Elternteils möglich und man muss sich überlegen, ob ein solcher Ortswechsel noch zumutbar ist.
- Die Senioren haben im Pflegeheim eher die Möglichkeit, einer lückenlosen medizinischen Versorgung.
- Sie leben in einer sicheren Umgebung, in dem sie sich nicht selbst oder andere verletzen können.
- Die Senioren können hier soziale Kontakte aufbauen, es gibt je nach Heim Angebote zur Unterhaltung oder spezielle Therapien zur Erhaltung der körperlichen und geistigen Fitness.
Dem gegenüber steht natürlich die mangelnde Privatsphäre und Selbstbestimmung, sowie die oben erwähnten Missstände. Außerdem ist eine solche Unterbringung natürlich auch ein Kostenfaktor.
Häusliche Pflege
Wahrscheinlich wollen die meisten Betroffenen zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können und dort gepflegt werden. Und das hat auch einige Vorteile:
- Die vertraute Lebensraum gibt den Senioren Sicherheit im Alltag.
- Das Zusammenleben von Alt und Jung kann für beide Seiten sehr fruchtbar sein.
- Die persönliche Ansprache und Zuwendung ist eher gegeben, als mit einem überarbeiteten Pflegepersonal.
- Es ist trotz aller Probleme die wahrscheinlich menschlichere Lösung.
- Eine häusliche Pflege ist meistens kostengünstiger zu organisieren, selbst wenn zur Mitbetreuung ein Ambulanter Pflegedienst organisiert wird.
Allerdings ist eine häusliche Betreuung der eigenen Angehörigen eine wirklich schwere Aufgabe und man sollte es sich gut überlegen, ob man dies erfüllen kann. Denn die Bedürftigkeit dieser Familienmitglieder nimmt nicht mit der Zeit ab, sondern wird größer.
Fazit
Ich bin mir nicht sicher, wie ich in einem solchen Fall entscheiden würde.
Aber generell halte ich es für die beste Lösung, wenn die Senioren so lange wie möglich selbstbestimmt leben können und sei es in einer Anlage für betreutes Wohnen. Langes Siechtum im Alter ist für alle Betroffenen ein Martyrium und ich hoffe inständigst, dass ich und meine Familie davon verschont bleiben.
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Falls ihr von dieser Thematik betroffen seid, würde ich mich sehr für eure Meinungen und Erfahrungen interessieren!
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Hinweis: Dieser Artikel erschien ursprünglich auf meinem Blog Frau Sabienes.
Text: Wohin im Alter? Häusliche Pflege oder Pflegeheim – Pro und Kontra ©sabienes-welt.de
Alle Fotos: Wohin im Alter? Häusliche Pflege oder Pflegeheim – Pro und Kontra ©sabienes-welt.de
Meine Großmutter ist mittlerweile leider auch sehr pflegebedürftig. Gerade, weil sie täglich Medikamente nehmen muss und auch nicht mehr kochen kann, oder sich sonst selbst versorgen, kommt für uns nur ein Pflegeheim in Frage. Auch der Aspekt, dass sie dort regelmäßige soziale Kontakte hat und die Unterhaltungsangebote wahrnehmen kann, werden für sie als sozialen Menschen eine schöne Abwechslung vom alleine Zuhause sitzen sein.