Corona-Kilos – Wie ich den Kampf gegen den Frustspeck gewonnen habe

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  • Beitrag zuletzt geändert am:9. Juli 2020
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Corona-Kilos, Weihnachtskilos, Frust-Kilos – weg damit!

Laut einer Umfrage hat die Corona-Krise dem Mitteleuropäer im Schnitt ein Plus von zwei bis drei Kilos beschert.
Corona-Kilos!
So gefährlich, wie sinnlos.
Auch ich hatte nach dem Lockdown plötzlich zwei Kilos mehr auf der Waage und befinde mich damit im oberen Mittelfeld dieser nicht repräsentativen Studie. Jetzt sind zwei Kilo hin oder her keine große Sache. Vielleicht wären sie früher oder später wieder von selbst verschwunden. Allerdings gesellten sich diese zu zwei zusätzlichen Weihnachtskilos und mindestens zwei Frustkilos hinzu.
Und denen hatte ich jetzt erfolgreich den Kampf angesagt und will euch erzählen, wie ich das gemacht habe.

Dies ist übrigens nicht der 268.764. Diätratgeber im Netz. Dies ist ein ganz persönlicher Erfahrungsbericht.

Wie viel wiege ich eigentlich?

Als ich mich Ende Mai auf die Waage gestellt habe, wäre ich fast in Ohnmacht gefallen. Normalerweise gehe ich mit solchen Messergebnissen nicht so gerne hausieren, aber hier verrate ich es euch einmal: Ich brachte ganze 74 Kilo auf die Waage!
Mit einer Körpergröße von 1,75 Metern und 61 Jahren war ich zwar gewichtsmäßig immernoch im grünen Bereich. Auch mein BMI (Body Mass Index), ein umstrittener, aber alternativloser Parameter, meldete keinen Katastrophenalarm. Denn ein Vorteil des Älterwerdens ist ja auch, dass man mit zunehmenden Jahren ein bisschen mehr wiegen darf.
Aber mein Körper hat so eine eigene, private Schallgrenze, bis zu der er sich wohlfühlt. Und die liegt bei maximal 72 Kilo. Wiege ich mehr (weil ich gerade schwanger bin oder im Corona-Lockdown oder so) reagiert er postwendend mit Wassereinlagerungen in den Knöcheln. Und das hasse ich wie die Pest!
Auch sonst fühlte ich mich nicht mehr besonders wohl in meiner Haut, was nicht nur medizinische (oder diätische), sondern auch bekleidungstechnische Gründe hatte.

Abnehmen ist gar nicht so leicht – besonders in den besten Jahren

Nachdem ich mich also vom ersten Wiegeschock erholt hatte, nahm ich mir vor, die Ruhe zu bewahren und einen Plan zu kreiern. Denn Plan kann ich gut.

Als erstes schrieb ich mir auf, was ich auf keinen Fall machen werde:

  • ich werde keine Crash-Diät machen, weil sowas gar nichts bringt,
  • ich werde nicht schon wieder Intervallfasten probieren, weil ich regelmäßige Mahlzeiten schätze,
  • auf Familienfesten, Essenseinladungen oder im Restaurant will ich essen und genießen,
  • und ich werde keine Diät machen, bei der ich irgendwelche Wässerchen, Pillchen oder Eiweiß-Shakes zu mir nehmen muss. Solche Hilfsmittel sind einfach nur dubios.

Mein Plan B war der, dass ich meinen Kleiderschrank auf wallende Gewänder umstelle. Denn ich weiß, dass das Abnehmen in den besten Jahren gar nicht so einfach ist. Denn eigentlich will unser Körper seine mühsam angelegten Hormon-Speicher in den Fettzellen gerne behalten.

Corona-Kilos – Wie ich den Kampf gegen den Frustspeck gewonnen habe

So werdet ihr eure Corona-Kilos wieder los!

Ich habe in meinem Leben nie große Gewichtsprobleme gehabt. Aber wenn ich Gewicht zulege, liegt das meistens an ein paar wenigen Ernährungsfehlern. Und die wollte ich mir nun ein für allemal abgewöhnen.

Also nahm ich mir folgendes vor:

Ich führe wieder ein Ernährungstagebuch und mogle dabei nicht

Für viele ist ein Ernährungstagebuch eine Form von praktizierter Kalorienzählerei. Aber für mich ist das eine prima Methode, um nicht den Überblick zu verlieren. Dazu verwende ich eine App namens Yazio, es gibt aber auch viele andere, die gut funktionieren. Dazu rechnet mir meine Smartwatch auch noch meine Aktivitäten zusammen. Das ist für jemanden, der wie ich viel sitzt, sehr hilfreich.

Drei Mahlzeiten am Tag und keine Snacks zwischendurch

Ehrlich: Diese Snackerei zwischendurch ist wirklich ein Desaster. Früher war das außer für Schulkinder und Bauarbeiter eigentlich kaum üblich, dass man eine Zwischenmahlzeit zu sich nimmt. Zumindest nicht täglich. Hat man sich in den 80ern oder 90ern einen Diätplan in einer Frauenzeitschrift angesehen, wurden immer fünf Mahlzeiten am Tag propagiert, damit der Gesamtumsatz nicht abfällt. Heute weiß man, dass der Stoffwechsel einfach mal ein bisschen Erholung braucht. Ansonsten kann ein sogenanntes Metabolisches Syndrom entstehen. Und man hält dies mit für eine der Ursachen für Übergewicht.

Low Carb Ernährung gegen Corona-Kilos

Auf die Segnungen einer Low Carb Ernährung wurde ich vor ein paar Jahren von einer Freundin aufmerksam gemacht. Die Ansätze – also weniger Kohlenhydrate essen – halte ich für sehr vernünftig. Denn tatsächlich essen wir alle viel zu viel davon.
Ich habe die Carbs nicht komplett aus meinem Speiseplan verbannt. Es geht wirklich nichts über eine frische Laugenbrezel beim Sonntagsfrühstück oder eine anständige Pasta. Aber ansonsten halte ich mich zurück und das schließt Süßigkeiten auch automatisch mit ein. Und auch Fertiggerichte aller Art, die ich aber sowieso kaum esse. Das gilt auch für Softdrinks oder Säfte.

Sport und Bewegung

Sport und Bewegung sind immer ganz wichtig, nicht nur, wenn man abnehmen will. Ich mache Yoga, gehe Walken oder Fahrradfahren und seit neuestem ist ja auch das Fitness-Studio wieder offen. Und wenn ich zu lange sitze, gibt meine Smartwatch einen Ton von sich und fordert mich zum Aufstehen auf.

Erste Erfolge

Ich habe mit diesem Masterplan wirklich super abgenommen. Innerhalb von sechs Wochen bin ich ganze vier Kilo losgeworden. Das heißt, dass ich den Lockdown und Weihnachten/Silvester hinter mir gelassen habe. Meine Waage ist schlau und vesichert mir, dass ich auch wirklich Körperfett und keine Muskelmasse verloren habe.
Ich fühle mich sehr wohl in meiner Haut und bin eigentlich schon froh, dass ich diesen Plan B nicht in die Praxis umsetzen musste.
Ein paar Frustkilos aus früheren Jahren werde ich noch bearbeiten und dann ist Feierabend.
Blöderweise habe ich mir den Fuß gezerrt, was mich seit einer Woche am Sport hindert. Ich habe die Chance gleich genutzt und einen sogenannten Cheat-Day eingelegt. Mit anderen Worten: Ich habe Schokolade gefuttert – Soulfood eben.
Aber solche Entlastungstage soll man ja immer mal zwischendurch machen, damit der Körper nicht meint, es kommt nun eine Hungernot auf ihn zu.

Berühmte letzte Worte

Vier Kilos, die nicht einmal zu einem Übergewicht geführt haben, sind natürlich im Vergleich, was andere Leute mit sich rumtragen und abnehmen wollen, einfach lächerlich.
Dennoch bin ich sehr stolz auf mich und auf meinen Plan. Denn ohne mich groß zu kasteien, haben diese wenigen Maßnahmen Erfolge gezeigt.

***

Habt ihr noch ein paar Tipps für mich und die anderen Leser, mit denen ihr gut abnehmen könnt und/oder euer Gewicht haltet?


Text: Corona-Kilos – Wie ich den Kampf gegen den Frustspeck gewonnen habe ©sabienes-welt.de
Alle Fotos: Corona-Kilos – Wie ich den Kampf gegen den Frustspeck gewonnen habe ©sabienes-welt.de

Zusammenfassung
Corona-Kilos - Wie ich den Kampf gegen den Frustspeck gewonnen habe
Titel
Corona-Kilos - Wie ich den Kampf gegen den Frustspeck gewonnen habe
Beschreibung
Laut einer Umfrage haben im Durchschnitt die Menschen während des Corona bedingten Lockdowns 2-3 Kilo Corona-Kilos zugelegt. Und so bin ich meine Pfunde wieder losgeworden
Autor

Dieser Beitrag hat 23 Kommentare

  1. Shadownlight

    Danke für die Vorstellung.
    Ich muss mich auch mal zum Sport aufraffen- ich bin da zu träge!
    Liebe Grüße!

    1. Sabiene

      @Shadownlight: Du und träge? Das kann ich mir gar nicht vorstellen!
      LG
      Sabiene

  2. Ines

    Keine Zwischensnacks sind meiner Ansicht nach das Kerngeheimnis.

    Ich wünsche Dir weiter einen gute Weg zum Wunschgewicht!

    1. Sabiene

      @Ines: Zwischensnacks sind der Anfang vom Ende. Meistens bleibt es dann nicht bei einem Snack und dann isst man den ganzen Tag.
      LG
      Sabiene

  3. Miriam

    Ich probiere gerade Intervall-Fasten aus. Über die Ergebnisse halte ich dich dann auf meinem Blog auf dem laufenden ;)

    1. Sabiene

      @Miriam: Oder wir sehen uns mal live in OBB!
      Übrigens schade, dass man auf deinem Blog nicht kommentieren kann …
      LG
      Sabiene

  4. Wonderful Fifty

    Liebe Sabiene, ich finde es toll, dass du hier so ehrlich über dieses Thema und deine Erfahrungen schreibst und ich denke auch – wie Ines schon angemerkt hat -, dass ein Hauptpunkt wohl an den kleinen Snacks dazwischen liegen, hier ein Stückchen Schokolade, da ein paar Schnitten, dann wieder einen Riegel, denen eigentlich keine große Beachtung geschenkt wird und die sich dann in Summe doch ganz schön auswirken können. Hier meistens konsequent zu sein, ist wohl ein gutes Mittel. Ich hoffe, deinem Fuß geht es wieder besser und Schokolade hilft sowieso bei der Schmerzbekämpfung – wegen der enthaltenen Glückshormone ;-)
    Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe

    1. Sabiene

      @Wonderful Fifty: Wenn man länger keine Schokolade mehr ist, schmeckt sie einem nicht mehr so wahnsinnig gut …
      Echt jetzt!
      Der Fuß … naja. Könnte besser sein. Aber es wird schon werden.
      LG
      Sabiene

  5. Sabine Gimm

    Ich denke auch, die vielen Zwischendurch-Snacks hauen da ordentlich rein.

    Ansonsten viel Eiweiß und nur gute Kohlenhydrate. Wenig Chips und Süßigkeiten. Muss ab und zu aber auch mal sein.

    Ich bin froh, wenn ich mein Gewicht halte. Das reicht mir schon.

    Lieb Grüße Sabine

    1. Sabiene

      @Sabine Gimm: Abnehmen ist ja leicht. Aber das Gewicht zu halten, ist oftmals eine Kunst!
      LG
      Sabiene

  6. Sabine Ingerl

    Danke Sabiene, das sind gute Tipps. Seit Monaten bin ich mit meinem Gewicht unzufrieden. Viele Hosen und Röcke sind mir zu eng und Kleider spannen am Bauch. Mein persönliches Idealgewicht wäre 70 kg und ich bin 7 drüber. Es freut mich außerordentlich, dass Du es geschafft hast, ohne Diät und ohne auf alles zu verzichten, Dein Gewicht zu reduzieren. Das macht mir Mut. Ich werde mal mit einem Ernährungstagebuch beginnen. Ich schätze, dann weiß ich, wo ich ansetzen muss. Wahrscheinlich ist es nicht nur die Schokolade, von der ich eindeutig zu viel nasche.
    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Sabiene

      @Sabine Ingerl: Wahrscheinlich ist es die Schokolade, glaube mir! ;-) Walnusskerne modifizieren übrigens die Lust auf Schoki ;-)
      LG
      Sabiene

  7. Miki

    Kenn ich!
    Und ich hatte auch Weihnachts- und Corona- Kilos drauf. Ich bin bei (das ist lustig) ganz genau dem gleichen BMI wie du von der Waage gefallen :D Hab jetzt 5 Kilo runtergekämpft( jetzt 9. Woche), auch mit einer App als Kontrollposten, bei mir „fatsecret“. Und schon alleine das Erfassen der kcal hilft, weil man wieder darüber nachdenkt, was man ißt. Ich hab den Fokus aufs Fett gelegt, da versuche ich zu sparen (und es hilft). Hab auch ne schlaue Waage, die mir die Körperzusammensetzung aufschlüsselt und einen „Bewegungsmelder“, der die berechneten kcal, die mir „zustehen“, böse runterreduziert, wenn ich nicht vom Sofa runterkomme (beides Whithings, beides seit 2014, Geräte schon erneuert, aber App hat so lange alle Werte, das ist interessant!)
    Alles in allem hilft mir „Gehirn einschalten“ beim Gewicht verlieren und behalten :-)
    Ich will noch ein bissel runter, dann kann auch mal wieder Weihnachten kommen ;-)
    Gute Besserung für den Fuß und viele Grüße
    Miki

    1. Sabiene

      @Miki: Fatsecret habe ich auch schon genutzt, die App ist wirklich gut. Hast du mir nicht einmal Withings empfohlen, als meine Garmin den Geist aufgegeben hat? Ich habe mich aber inzwischen für Fitbit entschieden. Ansonsten wünsche ich dir weiterhin viel Erfolg!
      LG
      Sabiene

      1. Miki

        Ja, hab schon lange Withings, die 2. Uhr ist auch besser, überwacht den Schlaf, kann ein modifiziertes EKG, Schrittzähler und zeichnet die Touren auch auf. Wir spazieren jetzt viel (flott, aber eben kein Sport) und erkunden den Wald um uns rum, dazu waren wir echt noch nicht gekommen und das Ding zeichnet die Strecken auf.
        Ich finde übrigens den Jokertag sehr wichtig (über den ich geschrieben hatte), nicht nur, dass er einen bei der Stange hält, ich finde der Körper reagiert dann auch entspannter auf die Reduziereung, weil er weiß, da kommt auch mal wieder richtig was ;-)

        1. Sabiene

          @Miki: Das macht meine Fitbit auch alles. Aber es ist immer gut, noch ein paar Informationen über andere Marken zu haben.
          Ich hole gerade alle meine verpassten Jokertage nach. Das wird böse enden ….
          LG
          Sabiene

  8. Horst Schulte

    Bei mir ist es nicht Corona-bedingt, sondern eher systemimmanent. Vorige Woche habe ich wieder mit FDH begonnen. Heute hatte ich 4 Kilo weniger. Sieht kein Mensch. Aber immerhin, ich freu mich ein bisschen.

    1. Sabiene

      @Horst Schulte: Es dauert immer ein bisschen, bis man was sieht. Und Hauptsache ist, dass du dich freust und wohl fühlst!
      LG
      Sabiene

  9. Bernhard

    Hallo Sabiene,

    mit Low Carb habe ich nun ca 6 Kilo abgenommen dazu noch weniger Fett, die Cholesterinwerte habe es gedankt.

    LG Bernhard

    1. Sabiene

      @Bernhard: Low Carb ist wirklich eine sehr gute Alternative, zumal diese Ernährungsweise sehr einfach im Alltag umzusetzen ist. Ein Bekannter von mir, der unter Diabetes leidet, hat nun sogar viel bessere Blutwerte, als zuvor. Da kann man mal sehen, was das ausmacht.
      Viel Erfolg weiterhin!
      LG
      Sabiene

  10. Björn

    Hallo Sabiene, ich stimme deiner Meinung über Low Carb sehr gerne ein. Die 4 Vorraussetzungen zum Abnehmen sehe ich genauso. Wenn ich eine Diät oder eine Ernährungsweise nutzen möchte, dann bringt es mir überhaupt nichts, wenn ich daran keinen Spaß habe.
    Ich habe auch mal die Shake-Methode ausprobiert und irgendwann macht es einfach keinen Spaß mehr. Es schmeckt nur noch alles gleich.
    Was ich gerne vor einer Abnehm-Phase mache, ist Helfasten. Das durchzuhalten fühlt sich wahnsinnig gut an und gibt die Power und das Durchhaltevermögen für weitere Abnehmunternehmungen.
    LG Björn

  11. Anne Li

    Hallo Sabiene,
    ich habe auch schon gute Erfahrungen mit Low Carb gemacht. Bei mir funktioniert Intervallfasten aber auch ganz gut. Auch wenn ich 16 Stunden Nichts-Essen nicht immer schaffe… Dann sind es eben nur 12 oder 14 Stunden. Ich habe jetzt 1kg runter. Das sieht man zwar sowieso nicht. Aber ich spüre es trotzdem sehr und fühle mich sehr viel wohler :) Und das ist ja das Wichtigste.
    LG!

    1. Sabiene

      @Anne Li: Toll, dass das bei dir mit dem Intervallfasten gut klappt. Bei mir ist das leider schwierig. Mein Körper verlangt nach drei regelmäßigen Mahlzeiten. Weiterhin noch viel Erfolg!
      LG
      Sabiene

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