Habt ihr einmal Lust zu einem kleinen Test?
Dann geht zu einem Frauenarzt, am besten funktioniert dieser Test bei einem Arzt und nicht bei einer Ärztin. Im Sprechzimmer beklagt ihr, dass ihr unter Hitzewallungen, Schlafstörungen und/oder Depressionen leidet.
Ich wette mit euch, dass er dann zum Rezeptblock greift und euch eine Hormonersatztherapie verschreibt. Dazu wird er noch wunderbare und schöne Worte finden.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Hormonersatztherapie?
Es gibt wohl wenig medikamentöse Therapien, die so in der Diskussion stehen. Für die Hormonersatztherapie (oder Hormontherapie) für Frauen in den Wechseljahren gibt es ein großes Für und Wider.
Da während der Wechseljahre der Frauenkörper die Produktion von Östrogenen nach und nach einstellt, wird bei dieser Therapie diesem Umstand medikamentös entgegengetreten. Dabei wird nicht der komplette Hormonhaushalt mit künstlichen Hormonen ersetzt, sondern nur ergänzt. Dieses Medikament wird in verschiedenen hormonellen Zusammensetzungen verkauft. Es gibt sie als Pflaster, Tabletten und Salben.
Vor Beginn einer solchen Therapie sollte eine gewissenhafte Anamnese des Gesundheitszustands der Patientin erfolgen. Wichtig ist auch eine gründliche Aufklärung über die Vor- und Nachteile dieser Behandlung.
Ich habe mir von anderen Frauen erzählen lassen, dass dies nicht immer erfolgt. Manche Ärzte haben ihren Patientinnen wohl mehr oder weniger das Gefühl vermittelt, eine Art „fehlerhaftes Modell“ zu sein.
Hormontherapie in früheren Jahren
Im übrigen ist eine Hormonersatztherapie nicht neu. Bereits in den 60er Jahren kamen die ersten Produkte auf den Markt, die die Frauen „jugendlich und ausgeglichen machen und auch ihre sexuelle Vitalität erhalten“ sollten.
Wenn diese Präparate einer ähnlichen Grobabstimmung unterlagen, wie die damaligen ersten Antibabypillen, werden die Frauen nicht lange Spaß an ihrem Aussehen und ihrer Vitalität gehabt haben.
Und an ihrer Gesundheit.
Vorteile einer Hormonersatztherapie
Die Vorteile liegen auf der Hand: Die üblichen Verdächtigen, also die Symptome, die uns in den Wechseljahren am meisten ärgern, verschwinden oder werden zumindest eingedämmt. Gerade Frauen in Führungspositionen oder die im Licht der Öffentlichkeit stehen, können oder wollen es sich nicht erlauben, mitten in einer Sitzung oder Übertragung in Schweißausbrüchen zu ertrinken. Auch Frauen mit bestimmten Vorerkrankungen haben andere Probleme, als sich mit den Symptomen der Wechseljahre herumzuärgern.
Zudem senkt eine Hormonersatztherapie die Risiken, an Osteoporose oder Blasenentzündung zu erkranken. Und natürlich können die Hormone bei Depressionen in den Wechseljahren helfen.
Die Nachteile einer solchen Therapie:
Mit einer Hormonersatztherapie steigt das Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken, besonders an Brustkrebs. Bei Frauen, deren letzte Periode schon länger her ist, erhöht sich das Thrombose- und Embolierisiko. Man vermutet außerdem einen Zusammenhang mit einer Erkrankung an Demenz.
Auch nicht besonders schön.
Sind die Wechseljahre eine Krankheit?
Wechseljahre sind keine Krankheit und müssen nicht pauschal medikamentös behandelt werden. Auch, wenn uns dies von einigen männlichen Ärzten und der Pharmaindustrie vielleicht suggeriert wird.
Eine künstliche Zufuhr von fremden Hormonen ist in erster Linie einmal unnatürlich Und man weiß nicht, was man sich damit noch zusätzlich einhandelt.
Ich persönlich hatte mir zu Beginn der Wechseljahre vorgenommen, mit einer Hormontherapie so lange zu warten, bis ich es nicht mehr aushalte. Bislang habe ich keine gebraucht. Andererseits kann ich verstehen, dass es spezielle Lebensumstände, Dispositionen oder Vorerkrankungen nötig machen, Hormone einzunehmen.
Aber 90 Prozent aller Frauen brauchen diese teuren Pillchen nicht.
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Und jetzt seid ihr dran: Habt ihr Erfahrungen mit Hormonersatztherapien? Könnt ihr sie empfehlen oder eher nicht? Erzählt es mir!
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Hinweis: Dieser Artikel erschien ursprünglich auf meinem Blog Frau Sabienes.
Text: Hormonersatztherapie – Die Wechseljahre als Krankheit? ©sabienes-welt.de
Alle Fotos: Hormonersatztherapie – Die Wechseljahre als Krankheit? ©sabienes-welt.de unter Verwendung eines kostenlosen Stockfotos von Matt Briney / Unsplash