Jedes Mal, wenn sich ein Jahr dem Ende zuneigt, wird der Weg zur Hölle, der ja bekanntlich mit guten Vorsätzen gepflastert ist, neu begangen. Denn in wider besseren Wissens beginnen viele Menschen Ende Dezember gewisse Neujahrsvorsätze zu formulieren.
Dabei funktionieren auch die besten Neujahrsvorsätze meistens nicht. Ganz im Gegenteil: Sie bergen ein unglaubliches Frustpotential!
Dennoch können wir es ausnutzen, wenn in uns einmal im Jahr der Wille zur Selbstoptimierung aufkeimt.
Inhaltsverzeichnis
Die beliebtesten Neujahrsvorsätze der Deutschen
Laut einer Erhebung von Statista formulieren 23 Prozent aller Deutschen über 18 Jahren irgendwelche Neujahrsvorsätze. Am beliebtesten sind:
- Mehr Sport treiben (52 %)
- Weniger Zeit in den sozialen Medien verbringen (47 %)
- Gesünder ernähren (39 %)
- Vegetarier/Veganer werden (37 %)
- Mit dem Rauchen aufhören (34 %)
- Abnehmen (15 %)
- Sparsamer leben (15 %)
(Quelle: Statista)
Frühere Vorsätze, wie zum Beispiel das Erlernen einer Fremdsprache oder mehr Zeit mit der Familie zu verbringen, sind anscheinend den besonderen Lebensumständen während der Corona-Epidemie zum Opfer gefallen.
Im Übrigen scheint die Tendenz zum Schmieden von Neujahrsvorsätzen fallend zu sein.
Das macht auch gar nichts, denn wie gesagt funktionieren sie meistens nicht.
Warum Neujahrsvorsätze nicht funktionieren
Es wäre so praktisch, wenn Neujahrsvorsätze einen Sinn machen würden. Aber den Gefallen tun sie uns leider nicht und dafür gibt es fünf Gründe (mindestens!).
1. Die Ausnahmesituation zum Jahreswechsel
Egal, ob du über die Feiertage wegfährst oder zuhause bleibst: Der Jahreswechsel birgt für die meisten von uns eine gewisse Ausnahmesituation.
Nach den Feiertagen wird es dir automatisch schwer fallen, deine Neujahrsvorsätze zu realisieren. Denn dann steckst du wieder in deinem Alltag und alles ist so, wie immer.
2. Dein Vorsatz ist falsch formuliert
„Ich will abnehmen“ ist ein Vorsatz, mit dem dein Unterbewusstsein gar nicht viel anfangen kann.
Wenn du zur Selbstzerfleischung neigst (was ich nicht hoffe) und dir vornimmst „Ich will nicht mehr so fett sein!“, wird dein Unterbewusstsein richtig sauer reagieren.
Und zwar zu Recht.
Formuliere deine Pläne so, dass Ziel und Zeit überschaubar sind und werde vor allen Dingen dir selbst gegenüber nicht unfreundlich.
Um bei dem Beispiel zu bleiben wäre ein Vorsatz wie „Ich will mit Low Carb (oder veganer Ernährung, Brigitte Diät usw.) bis zum 1. Juni fünf Kilo abgenommen haben, damit mir meine Lieblingsjeans gut passt!“ ist viel erfolgversprechender. Und das wäre dann ein Fall von Neujahrsvorsatz, der funktionieren könnte.
3. Die Motivation für deine Neujahrsvorsätze ist falsch
Wenn deine Freunde oder deine Familie dir klar machen, dass du dich ungesund ernährst oder zu viel rauchst, kannst du dir im neuen Jahr natürlich vornehmen, dies zu ändern. Aber deine Motivation ist falsch, wenn du das nur machst, weil andere dies an dich herantragen. Der Wille, etwas zu ändern, muss aus dir selbst heraus wachsen.
Du solltest nie etwas machen, nur weil alle anderen das auch tun.
4. Du planst deine Neujahrsvorsätze nicht richtig
Wenn du mehr Sport machen willst, musst du planen, wann, wie und wo du welchen Sport machen willst.
Wenn du deine Ernährung umstellen willst, musst du unter Umständen deine Familie mit einbeziehen.
Und wenn du dich mit einer kleineren oder größeren Sucht herumschlägst, brauchst du vielleicht Hilfe.
Du musst also deine Neujahrsvorsätze richtig planen und das schaffst du in der Silvesternacht bestimmt nicht.
5. Deine Neujahrsvorsätze sind vollkommen unrealistisch
Nehmen wir einmal an, du möchtest sportlicher werden.
Deswegen joggst du in der ersten Januarwoche täglich mehrere Kilometer. Garantiert wirst du dich in der folgenden Woche vor lauter Muskelkater nicht mehr bewegen können. Und in der Woche darauf hast du diesen Vorsatz bereits vergessen.
Mit unrealistischen Neujahrsvorsätzen schadest du nur dir selbst.
Setze dir also lieber kleinere Ziele, als von Null auf Hundert durchzustarten.
Was man trotzdem tun kann
Es kommt also unter anderem sehr auf die Motivation, auf die Planung und auf die Formulierung an, dass Neujahrsvorsätze trotzdem funktionieren könnten. Aber du kannst es noch besser machen!
Verpasse dein Jahr ein bestimmtes Motto
Ich verpasse jedem Jahr ein bestimmtes Motto und bei der Auswahl lasse ich mich ganz von meiner Intuition leiten. So stand 2018 unter dem Motto Minimalismus, 2019 hatte ich dem Konsumsparen gewidmet und 2020 dem Yoga.
Auch 2021 wird bei mir unter einem bestimmten Motto laufen. Da dies aber sehr persönlicher Natur ist, möchte ich es vorerst hier nicht thematisieren.
So ein Motto hat den Vorteil, dass du es relativ flexibel handhaben kannst. Außerdem reift es im Laufe des Jahres, es entwickelt sich weiter.
Probiere es einfach einmal aus!
Berühmte letzte Worte
Mit diesem Artikel habe ich einen Vorsatz über Bord geworfen, den ich im letzten Artikel des letzten Jahres getroffen habe. Ich wollte nämlich heute eine Rezension zu einem Krimi veröffentlichen. Aber nun fand ich es passender, dieses Thema vorzuziehen. Und so erscheint die versprochene Rezi erst am Donnerstag, den 7. Januar.
Versprochen!
Sie ist nämlich schon geschrieben.
Habt ihr eigentlich irgendwelche Neujahrsvorsätze gemacht? Wie weit seid ihr damit gekommen?
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Text: Warum Neujahrsvorsätze überhaupt nicht funktionieren können ©sabienes-welt.de
Alle Fotos: Warum Neujahrsvorsätze überhaupt nicht funktionieren können ©sabienes-welt.de unter Verwendung eines kostenlosen Stockfotos von Max Saeling / Unsplash
Ich wünsche dir ein gesundes neues Jahr, auch ohne Vorsätze :).
Liebe Grüße!
@Shadownlight: Das wünsche ich dir auch! Gesund bleiben ist ja schon mal ein wichtiger Vorsatz.
LG
Sabiene
In diesem Jahr lautet mein Motto: Neues Jahr, neues Glück.
Vorsätze sind dazu da, um über Bord geworfen zu werden. Von daher brachten sie mir noch nie etwas. Im Gegenteil. Ich bin nur frutstriert, wenn es nicht klappt. Also habe ich erst gar keine.
Ein frohes neues Jahr wünscht Dir
Sabine
@Sabine Gimm: Das wünsche ich dir auch!
LG
Sabiene
Ich habe mir jedes Jahr etwas vorgenommen, meist aber kläglich gescheitert ;-) LG Romy
@Romy: Das ist leider ganz häufig so! Du bist also in guter Gesellschaft.
LG
Sabiene
Liebe Sabiene, Neujahrsvorsätze waren eigentlich noch nie so wirklich mein Ding und jetzt habe ich endlich auch eine Begründung, warum das sowieso keinen Sinn macht ;-) Ich finde aber deine Mottos eine schöne Alternative – da ist der Druck weg und es macht sicherlich viel mehr Freude, als sich immer zu etwas zu zwingen und immer voll schlechten Gewissens zu sein, wenn man die Vorsätze nicht eingehalten hat.
Hab einen ganz wunderbaren Start in das Jahr 2021 und alles Liebe Gesa
@Wonderful Fifty: So ein Motto ist viel flexibler und entsteht nicht einfach so unter Alkoholeinfluss auf der Silvesterparty. Und wenn, kann man es dann am dem 2. Januar wieder modifizieren ;-)
Ich denke, dieses 2021 kann nur besser werden.
LG
Sabiene