*Der Artikel zum Thema Der Heilige Nikolaus enthält Amazonlinks*
Das weiß jedes Kind: Wenn man das ganze Jahr über brav gewesen ist, dann kommt am 5. oder 6. Dezember der Heilige Nikolaus und bringt einem Geschenke.
Wenn man nicht brav war, dann hat man wahrscheinlich Pech gehabt. Aber in der Regel passiert nichts Schlimmes.
Aber wer war dieser Mann überhaupt, der Generationen von Eltern bei der Kindererziehung geholfen hat?
Gab es ihn wirklich oder handelt es sich bei dem Kerl um eine Erfindung von Coca Cola?
Es gibt kaum eine Person aus der Heiligengeschichte, um die sich so viele Legenden ranken. Und heute möchte ich ein wenig Licht ins Dunkle bringen.
Inhaltsverzeichnis
Der Heilige Nikolaus von Myra – Wer war das eigentlich?
Der Heilige Nikolaus wurde irgendwann im 3. Jahrhundert in Patara (südwestlich von Antalya) geboren und starb irgendwann im 4. Jahrhundert und zwar genau am 6. Dezember.
Seine Familie war wohl recht wohlhabend und gehörten zu einer Gemeinde von Frühchristen. Den Überlieferungen zur Folge wurde er bereits im zarten Alter von 19 Jahren zum Priester geweiht (damals war das Zölibat noch nicht erfunden) und stieg ziemlich schnell zum Abt und später zum Bischof auf. Er agierte Zeit seines Lebens in der Gegend von Myra (dem heutigen Demre), eine Stadt in Kleinasien, die wie Patara, zum damaligen Lykien gehörte.
Die Behauptung, dass der Heilige Nikolaus ein Türke war, wäre also richtig, wenn es damals schon die Türkei oder wenigstens sowas, wie ein Osmanisches Reich gegeben hätte.
Er selbst hätte sich wahrscheinlich eher als Byzantiner oder Oströmer bezeichnet.
Der Heilige Nikolaus und seine Legenden
Das Problem mit diesem Mann ist, dass seine Geschichte erst postmortem und zwar im 8. Jahrhundert zu Papier gebracht wurde. Was würde er heute davon halten, wenn er hören würde, dass er im roten Mantel den Kindern Geschenke gebracht hat und ein Seeman gewesen sein soll?
Allerdings war er wohl tatsächlich ein sehr dominanter und tatkräftiger Mann. Es wird erzählt, dass er auf dem Konzil von Nicäa seinem Widersacher Arius geohrfeigt hätte. Deswegen musste man ihn im weiteren Verlauf der Versammlung wegsperren. Er kämpfte aber nicht nur gegen die von Arius angeführten Arianer (sie behaupteten, dass Jesus nicht Gottes Sohn gewesen wäre), sondern auch gegen den Kult der altrömischen Götter und tat sich bei der Vernichtung von Heiligtümern der Göttin Diana hervor.
Der Wohltäter?
In dieser Zeit gab es in Kleinasien mehrer Hungersnöte und der Heilige Nikolaus hat sich ganz einfach in seiner Eigenschaft als Bischof um seine Leute gekümmert. Anscheinend hat er viel von seinem persönlichen Vermögen verschenkt, luchste einem im Hafen liegenden Schiff des Kaisers einen Teil der aus Getreide bestehenden Ladung ab. Darüber hinaus bewahrte drei junge Mädchen vor dem Verkauf als Sklavinnen, in dem er ihnen Gold für eine Mitgift schenkte.
Der Retter der Kinder?
Es gibt einige Überlieferungen, denen zur Folge er tote oder verschwunde Kinder wieder herbeigezaubert hätte. Manche lesen sich ein bisschen wie Bücher aus dem Zombie-Genre.
Der Seemann?
Wer früher am Meer wohnte, nutzte den Seeweg oft lieber, als den Landweg. Aber der Heilige Nikolaus war kein ausgesprochener Seemann, auch wenn er durchaus seetauglich gewesen sein muss. Er hat aber unzählige Seeleute gerettet, in dem er Seestürme von ihnen weggelenkt hat.
Und Santa Claus?
Der Heilige Nikolaus von Myra hat mit der US-amerikanischen Figur des beleibten Santa Claus, der für den Coke die Limo ausfährt, gar nix – NIENTE, NADA – zu tun.
Nikolaus, der Schutzpatron
Ihr seht, der Nikolaus von Myra war ein rühriger Mann und hat auch posthum einiges zu tun. Er gilt nicht nur als Schutzpatron der Russen, Serben, Kroaten, sowie der Bevölkerung von Lothrigen und Bari (dorthin wurden im 11. Jahrhundert seine angeblichen Gebeine entführt). Er ist auch für das Wohl aller Seefahrer, Binnenschiffer, Kaufleute, Apotheker, Bäcker, Metzger, Getreidehändler, Drescher, Pfandleiher, Juristen, Schneider, Küfer, Fuhrleute und Salzsieder zuständig.
Schüler und Studenten sollten ihn in ihrer Not vor schwierigen Klausuren anrufen, genauso wie die Pilger und Reisende, die Liebenden und Gebärenden, Ministranten UND Kinder UND alte Menschen. Darüber hinaus hat er auch noch ein Herz für Diebe, Gefängniswärter, Prostituierte und Strafgefangene.
Ein Buchtipp
Bücher über den Heiligen Nikolaus haben häufig einen theologischen Ansatz. Aber es gibt ein wunderschönes Kinderbuch, dass ich empfehlen kann:
Brot für Myra: Die Legende vom Heiligen Nikolaus
von Prof. Otfried Preußler und Ludvik Glazer-Naudé
Dies ist eine stimmungsvolle Geschichte vom echten Nikolaus – geschrieben von dem beliebten Kinderbuchautor Prof. Otfried Preußler
- Preis Stand November 2022: 12,00 Euro (Kindle), 13,00 Euro (Gebundenes Buch)
- Bestelllink Amazon
Als Multitalent ist der Heilige Nikolaus für alle da, inklusive für die Webdesigner und Blogger.
Und ihr als meine Leser dieses Artikels seid natürlich besonders dann geschützt, wenn ihr mir einen Kommentar hinterlasst!
***
Hinweis: Dieser Artikel erschien ursprünglich auf meinem Blog Sabienes Traumwelten.
Text: Der Heilige Nikolaus von Myra – Wer war das eigentlich? ©sabienes-welt.de
Quelle/n: Wikipedia
Alle Fotos: Der Heilige Nikolaus von Myra – Wer war das eigentlich? ©sabienes-welt.de teilweise unter Verwendung eines kostenlosen Stockfotos von Guschenkova / Canva.com