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Trophäe – Ein Thriller aus Dänemark von Steffen Jacobsen

*Diese Rezension zu dem Thriller „Trophäe“ enthält Amazonlinks*

Spannung pur aus dem Staate Dänemark: Trophäe

Elisabeth Caspersen-Behnke sortiert in der Familienvilla den Nachlass ihres jüngst verstorbenen Vaters, einem steinreichen dänischen Industriemagnaten. Bei dieser Gelegenheit fällt ihr ein Film in die Hände, der eine Jagdgesellschaft in der Finnmark zeigt. Dabei wird aber kein Tier erlegt, sondern ein Mensch gehetzt und dann erschossen. Ihr Vater scheint mit von der Partie gewesen zu sein. Und das Video war seine geheime, private Trophäe.
Um einem Skandal vorzubeugen, engagiert sie den exklusiven Privatdetektiv „Berater“ Michael Sander, ein ehemaliger Elitesoldat der dänischen Armee.

In der Nähe von Kopenhagen bringt sich ein Mann während seiner eigenen Hochzeitsnacht um. Die Kommissarin Lene Jensen stutzt nicht nur über den gewählten Zeitpunkt. Wie hat es der Veteran der Royal Life Guard geschafft, sich zu erhängen, wenn er doch Handschellen trug?

Sander und Jensen, zwei Einzelgänger, die nicht wirklich fähig zur Teamarbeit sind, müssen zusammenarbeiten. Denn diese beiden Vorkommnisse hängen auf eine ganz verwickelte Art und Weise zusammen.

Der Autor Steffen Jacobsen

Der Däne Steffen Jacobsen, Jahrgang 1956, arbeitet als Chirurg und seit einigen Jahren auch als Autor. Bislang waren seine Bücher lediglich in Dänemark, Italien und den USA bekannt. Aber mit der Sander-Jensen-Reihe konnte er nun auch endlich das deutsche Publikum erobern. Diese Reihe hat es inzwischen auf fünf Bände gebracht. Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um den ersten Band.

Trophäe – Meine Meinung

Dänische Elitesoldaten, die in Ländern, die sich nichts angehen, das Fürchten gelernt haben – das erinnert einen doch ein bisschen an die Oxen-Trilogie. Und tatsächlich scheint die dänische Regierung ihren Soldaten mit solchen Einsätzen keinen besonderen Gefallen getan zu haben. Doch wen wundert dies.
Aber im Gegensatz zu den Thrillern von Jens Henrik Jensen kommen in diesem Fall die Helden der Story ohne Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) aus. Ganz im Gegenteil! Michael Sander hat nicht nur eine liebende Familie, sondern auch eine Ehefrau, die ihm den Zigarettenkonsum einschränkt. Auch die Kommissarin Lene Jensen hat ihr Leben samt Tochter gut im Griff.
(Spoiler: Dieser gnadenreiche Zustand wird sich in den Folgebänden leider ändern)

Perfide Story

Liest man andere Rezensionen zu dem Buch Trophäe, stößt man häufig auf die Bezeichnung perfide.

Direkt aus dem Lateinischen übersetzt, bedeutet dieses Wort treulos, wortbrüchig, niederträchtig. Und gerade dieses etwas aus der Mode gekommene Attribut niederträchtig beschreibt die Hintergründe der Geschehnisse schon sehr gut. Aber natürlich nicht ganz genau. Denn eine Menschenjagd, organisiert zur Freizeitgestaltung für reiche Männer, ist viel mehr: grausam, gewissenlos, menschenverachtend.
Aber als Rahmenhandlung für einen Thriller ist dieses Verbrechen natürlich außergewöhnlich und fast schon genial.

Spannende Story

Bei solchen Voraussetzungen dürfte es natürlich keine große Kunst sein, einen spannenden Thriller zu stricken. Meint man.
Aber der Leser hat gegenüber den Ermittlern keinen Vorsprung, in dem er quasi „aus dem Off“ Einblick in die Gedankenwelt der Täter nehmen kann.

Natürlich ahnen wir Kriminalisten, dass der Selbstmord, den Lene Jensen untersucht, nur ein vermeintlicher ist. Und dass das diese Tat etwas mit den Ermittlungen von Michael Sander und der Trophäe zu tun haben werden.
Aber wir müssen mit den beiden möglichst unerschrocken den Weg ihrer Nachforschungen gehen. Und dabei fragen wir uns, ob solche perfiden oder niederträchtigen Vorkommnisse tatsächlich denkbar wären.

Trophäe – Mein Fazit

„Unerschrocken“ meine ich ernst. Denn dieser Thriller ist nicht nur sehr spannend, sondern auch zugleich äußerst brutal. Zarte Gemüter sollten vielleicht nur bis zur Hälfte des Buchs lesen. Aber sie werden es nicht schaffen, das Buch dann wegzulegen.
Im Vergleich zu den Oxen-Werken punktet bei mir diese Reihe auch noch mit einem sehr guten, flüssigen und mitunter fast schon witzigen Schreibstil. Außerdem kommt er ohne verschwörerische, mächtige Geheimgesellschaften aus, die ein Land aus dem Hintergrund lenken. (Siehe Danehof in der Oxen-Trilogie)
Mit anderen Worten: Trophäe von Steffen Jacobsen erhält meine Empfehlung!

Weitere Bände der Sander-Jensen-Reihe

Die Sander-Jensen-Reihe ist gar nicht so neu, der vorliegende Band erschien bereits im Jahr 2014. Aber ich habe sie erst jetzt entdeckt.
Die Titel der weiteren in Deutschland veröffentlichten Bände lauten:

In dem Buch Bestrafung geht es um ein islamistisches Attentat im Freizeitpark Tivoli. Hier ist die Handlung sehr bedrückend und mehr als realitätsnah. Aber die Geschichte hat nicht mehr ganz das Feuer, wie Trophäe.

Der Band Lüge ist für mich ein Buch der verpassten Chancen. Schade, dass das Thema Umweltschutz bei Ölbohrungen vor Grönland so untergeht. Da hätte man mehr daraus machen können.

Die anderen Bände habe ich noch nicht gelesen.

Wem könnte dieses Buch gefallen?

Für wen wäre dieses Buch eher nicht geeignet?

Bibliografisches zu dem Thriller Trophäe

Bibliografisches zu dem Thriller Trophäe von Steffen Jacobsen

(Alle Angaben ohne Gewähr)

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Kanntet ihr diesen Autor bereits und diese Buchreihe vielleicht auch? Oder gar dieses Buch? Wenn ja, wie hat es euch gefallen?

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Text: Trophäe – Ein Thriller aus Dänemark von Steffen Jacobsen ©sabienes-welt.de
Alle Fotos: Trophäe – Ein Thriller aus Dänemark von Steffen Jacobsen ©sabienes-welt.de

Zusammenfassung
Titel
Trophäe - Ein Thriller aus Dänemark von Steffen Jacobsen
Beschreibung
Trophäe lautet der Titel eines spannenden Thrillers aus Dänemark von Steffen Jacobsen und ist der erste Teile der Sander-Jensen-Reihe.
Autor
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