Bei meinem letzten Beitrag über die Beschwerden in den Wechseljahren habe ich von euch viele Zuschriften und Kommentare erhalten, wo ihr mir eure Beschwerden geschildert habt. Häufig ging es dabei um die Hitzewallungen, die ich natürlich auch gehabt habe (und immernoch manchmal habe).
Aber die ersten Anzeichen waren bei mir ganz anders.
Zu Beginn der Wechseljahre – in der Prämenopause – war mir kalt.
Eiskalt!
Schrecklich kalt.
Inhaltsverzeichnis
Kältewallungen ★ Ein seltsames Phänomen in den Wechseljahren
Ich war ungefähr Mitte 40 und dachte noch gar nicht an die Wechseljahre. Da fiel mir auf, dass es mir plötzlich und ganz unvermittelt sehr kalt wurde. Damals kam es mir vor, wie eine Art Grabeskälte und ich bereitete mich schon mal auf eine kommende Grippe vor. Ich wurde natürlich nicht krank und auch dann nicht, als ich wieder plötzliche Kältewallungen bekam.
Wie viele andere Beschwerden der Pre-Menopause achtete ich irgendwann nicht mehr weiter darauf und schob diese Missempfindung auf Stress, Schlafmangel und schlechtes Wetter, gepaart mit schlechter Laune. Und ehrlich gesagt: Mit den Wechseljahren hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht gerechnet!
Tatsächlich – so klärte mich damals eine ältere Freundin auf – waren dies bereits die ersten Anzeichen einer Hormonumstellung, der Wechseljahre.
Kältewallungen und Hitzewallungen
Natürlich hoffte ich damals insgeheim, dass ich mit diesen Kältewallungen wahrscheinlich ganz gut bedient sein werde. Auf jeden Fall hielt ich sie für die bessere Lösung, als plötzliche Schweißausbrüche zu ertragen.
In Wirklichkeit hatte ich mich zu früh gefreut. Denn irgendwann setzten bei mir Hitzewallungen mit einer solchen Heftigkeit ein, dass ich am liebsten gestorben wäre.
Auch heute noch habe ich manchmal das Gefühl, beides gleichzeitig zu können: frieren und schwitzen.
Das Fatale ist ja, dass ich unpraktischer Weise Kältewallungen niemals im heißen Sommer bekomme. Und im Winter, bei minus 20°C kommen mir natürlich keine Hitzewallungen zur Hilfe.
Frau Sabienes geht zum Doktor
Mein Arzt erklärte mir, dass Kältewallungen nichts mit den Wechseljahren zu tun haben. Da ich aber auch immer wieder ein bisschen Probleme mit Depressionen habe, ließ er meine Schilddrüse untersuchen. Tatsächlich könnten solche Symptome ein Anzeichen einer Schilddrüsenunterfunktion sein, die gerne mal in den Wechseljahren auftreten kann.
Aber die Werte waren bis auf einen niedrigen Blutdruck in Ordnung. Um überhaupt etwas zu tun, bekam ich von ihm ein Rezept für Eisentabletten, obwohl meine Eisenwerte im Normbereich lagen.
Ich habe sie nicht genommen.
Inzwischen haben mir viele Frauen ebenfalls von dem Phänomen Kältewallungen und dem Frust mit verständnislosen Medizinern berichtet. Und Frauenärzte scheinen ja sowieso gerne mal mit einem wahren Bauchladen durch die Gegend (oder Praxis) zu laufen. Tatsächlich hat mir hier die Homöopathie helfen können.
Frieren als Warnsignal
Generell möchte ich hier aber noch einmal betonen, dass Frieren und Kälteempfinden auch ein Warnsignal sein können.
Wenn ihr also solche Empfindungen habt, dann lasst euch bitte von einem Arzt untersuchen. Denn es könnte tatsächlich ein Problem mit der Schilddrüse, mit den Blutwerten oder Anzeichen einer beginnenden Grippe vorliegen.
Auch der Umstand, dass ich mich damals entschlossen hatte, die verschriebenen Eisentabletten zu nehmen, ist nicht zur Nachahmung empfohlen! Dies geschah auf meine eigene Verantwortung!
Es kann mehrer Gründe für übermäßiges Frieren geben. Zum Beispiel wenn ihr sehr schlank seid, ist es möglich, dass ihr zu wenig Unterhautfettgewebe besitzt. Manchmal könnte in diesem Fall ein zielgerichtetes Training zum Muskelaufbau helfen.
Fazit zu den Kältewallungen
Nach meiner unsachgemäßen und unmedizinischen Meinung verhält es sich so, dass mein Körper sich schwer tut, eine gleichmäßige Temperatur einzuhalten. Oder die Regulation hinsichtlich der Umgebungstemperatur funktioniert nicht mehr so reibungslos, wie früher.
Meine Körpertemperatur oder mein Temperaturempfinden schwanken stärker nach oben oder nach unten, als früher. Das kann von den Hormonen (oder den nicht mehr vorhandenen Hormonen) kommen, von einem allgemeinen Energieabfall oder etwas ganz anderem.
Vielleicht findet die Medizin in ein paar Jahre eine bessere Erklärung. Aber bislang leugnet sie weiterhin, dass es Kältewallungen in den Wechseljahren, gerade zu Beginn geben könnte.
Derweilen ziehe ich mir warme Socken und eine dicke Strickjacke an.
Und kurze Zeit später ziehe ich beides ganz schnell wieder aus.
Habt ihr schon einmal Kältewallungen gehabt? Kennt ihr dieses Phänomen? Mich würde interessieren, was ihr dagegen unternehmt und ob ihr mit diesem Problemen schon einmal beim Arzt (Frauenarzt) gewesen seid. Hat euch euer Arzt verstanden? Welche Empfehlungen hat er euch auf den Weg mitgegeben?
Erzählt es mir!
Nachtrag vom 29. Juli 2020
Dieser Artikel über Kältewallungen ist der beliebteste Artikel auf diesem Blog. Natürlich freut mich das sehr. Andererseits erschüttert mich dies auch wieder. Denn dieses Phänomen ist wirklich unter der Ärzteschaft kaum bekannt und wie ich erfahren habe, wird sogar versucht, es den Frauen kleinzureden. In irgendeiner Veröffentlichung las ich etwas über „Missempfindungen von Kälte“, die wohl manche „sensible“ Frauen berichten. Wahrscheinlich wird eine solche Patientin vom Herrn Doktor als „neurotisch“ klassifiziert.
Prima.
So lange dies so ist, mache ich hier so weiter, wie bisher. Dabei werde ich hier in diesem Artikel alles sammeln, was ich zu den Kältewallungen finden kann. Und damit fange ich gleich an. Denn die Ernährung kann euch bei diesem Problem vielleicht ein bisschen helfen:
Ernährungstipps bei Kältewallungen
- Verzichtet auf die heiße Tasse Kaffee und auf alkoholische Heißgetränke, wie Glühwein. Kaffee peitscht euch zwar kurzfristig den Blutdruck in die Höhe, aber lässt ihn auch wieder schnell fallen. Der Alkohol wärmt von innen, ist aber ansonsten nicht gesund für euch.
- Trinkt lieber heißen Tee. Das kann Kräutertee sein, so lange es sich nicht um Pfefferminztee handelt. Besser ist Tee mit Ingwer und schwarzem Pfeffer und andere Mischungen von dem Label mit dem Yogi.
- Wenn ihr scharfes Essen gut verträgt, dann würzt eure Mahlzeiten ordentlich durch. Wem roter Pfeffer oder Chili zu scharf ist, kann es mit Rettich- und Kressesaaten oder Meerettich probieren.
- Heiße Suppen wärmen sehr gut von innen. Ganz zu oberst wäre hier Hühnersuppe zu nennen („jüdisches Penicillin“), das ihr mit ein bisschen Curry würzen könnt. Aber auch Eintöpfe, Gulaschsuppe, Chili con Carne und andere tun euch gut.
- Zitronen, Orangen, sowie andere Südfrüchte wärmen eigentlich nicht, sondern kühlen eher. So wurde es mir einmal erklärt. Da ich aber keine Südfrüchte esse, überlasse ich es euch, die Wahrheit herauszufinden.
Hinweis: Dieser Artikel erschien ursprünglich auf meinem alten Blog Frau Sabienes.
Alle Fotos: Kältewallungen ★ Ein seltsames Phänomen in den Wechseljahren ©sabienes-welt.de unter Verwendung eines kostenlosen Stockfotos von Zoltan Tasi / Unsplash
Text: Kältewallungen ★ Ein seltsames Phänomen in den Wechseljahren ©sabienes-welt.de