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Ich war ungefähr Mitte vierzig und wusste noch gar nicht so genau, wie man „Wechseljahre“ schreibt. Da fiel mir plötzlich auf, dass ich echte Schwierigkeiten hatte, mein Gewicht zu halten oder sogar abzunehmen.
Irgendwann kamen dann die üblichen Wechseljahresbeschwerden hinzu: Kältewallungen, Hitzewallungen, Schlafprobleme, Stimmungsschwanken und weitere unerwünschte Pfunde.
Und ich lernte, dass das Abnehmen in den Wechseljahren gar nicht so einfach ist.
Inhaltsverzeichnis
Warum nehmen wir in den Wechseljahren zu?
Schuld sind wie immer die Hormone, an vorderster Front das Östrogen, aber auch eines namens Somatropin.
Unter Umständen kann auch noch eine Schilddrüsen-Unterfunktion eine Rolle spielen. Deswegen ist es für Frauen in den besten Jahren immens wichtig, sich diese einmal untersuchen zu lassen.
Nicht schon wieder Östrogen!
Tja, dieses typische Frauenhormon ist nicht nur für Unbill in unserem Leben verantwortlich. Aber seine eigentliche Hauptaufgabe, nämlich dafür zu sorgen, dass wir Kinder in die Welt setzen, gelangt irgendwann in den Hintergrund. Deswegen kommt während der Wechseljahre seine Produktion zum Erliegen. Da der Körper dieses Hormon dennoch braucht, wird es in den Fettzellen gespeichert, bzw. auch dort produziert.
Dein Körper will also möglichst viel Hüftspeck für schlechte Zeiten anlegen.
Und was macht das Somatropin?
Somatropin unterstützt deinen Körper, Körperfett abzubauen. Ungefähr ab dem 40. Lebensjahr wird dieses Hormon nicht mehr produziert. Und das macht dir das Abnehmen in den Wechseljahren dann auch nicht gerade einfach.
Im Alter werden wir ruhiger
Ruhiger werden ist vielleicht nicht unbedingt ein Attribut, das dir im Zusammenhang mit den Wechseljahren einfällt.
Aber dennoch werden wir mit zunehmenden Jahren ruhiger und das hängt mit unserer veränderten Lebensweise zusammen.
Früher sind wir hinter unseren Kindern hergefetzt, haben zwischen zwei Terminen noch den Wochenendeinkauf erledigt und danach die Wäsche aufgehängt. Heute würde ich nach einem solchen Arbeitspensum in Ohnmacht fallen!
Dazu kommt blöderweise ein langsamerer Stoffwechsel, weil sich unter anderem unser Körper auf einen Zustand wie „Keine-Periode-keine-Babys“ einstellt.
Kein Wunder also, wenn du in den Wechseljahren zunimmst. Und ein paar Kilos dürfen wir sogar mehr auf die Waage bringen. Denn das ist sogar gesund. Aber alles hat seine Grenzen, besonders wenn sich unser Gewicht in Richtung Fettleibigkeit bewegt, wir körperliche Probleme damit bekommen und wenn wir uns mit unserem Körper nicht mehr wohlfühlen.
Abnehmen in den Wechseljahren – So klappt es auch bei dir
In meinem Artikel über meine Corona-Kilos habe ich geschrieben, dass ich keine Abnehmtipps geben möchte, sondern nur meine eigenen Erfahrungen beschreiben will.
Und nun schreibe ich doch einen solchen Artikel und du fragst dich vielleicht, warum.
Ganz einfach: Ich wurde bereits mehrfach nach Empfehlungen gefragt!
Und da will ich natürlich nicht so sein und hier einmal mein zusammengetragenes Wissen über das Abnehmen in den Wechseljahren verraten. Dazu gehört natürlich auch, wie du dein Gewicht ab 50Plus auch halten kannst.
Diese Tipps habe ich mir angelesen, aber auch von anderen Frauen empfohlen bekommen und selber ausprobiert. Und wie immer bei mir sind sie nicht unbedingt medizinisch fundiert.
Aber ich werde dir hier keine Diäten vorschlagen oder Diät-Tipps geben! Denn Diäten helfen nichts. Das Einzige, was du tun musst ist, deine Ernährung umstellen.
Kein großes Hungern, keine Pillen oder Wässerchen!
Abnehmen in den Wechseljahren – Meine besten Tipps
Übrigens musst du nicht unbedingt eine Frau in den besten Jahren sein, um mit meinen Tipps etwas anfangen zu können. Auch junge Frauen haben Gewichtsprobleme und Männer in den besten Jahren leider auch sehr oft.
- Falsche Vorstellungen
Verabschiede dich endlich von deiner schmalen Silhouette und deiner süßen Wespentaille, die du mit 20 gehabt hast. Besonders wenn du Kinder zur Welt gebracht hast, wird sich deine Figur ganz unweigerlich verändert haben. Und mit zunehmendem Alter tut sie das umso mehr. Das mag eine Heidi Klum vielleicht anders sehen, aber willst du wirklich so leben? Bestimmt nicht. - Mache Sport
Und wenn du keinen Sport findest, den du magst, sorge für ausreichende Bewegung. Aber bedenke, dass Muskelmasse mehr wiegt, als Fettmasse! Du wirst also in den ersten Wochen deiner Sportlerkarriere nicht so viel auf der Waage merken.
Dennoch wirkt gerade Muskeltraining dem altersgemäßen Muskelabbau entgegen und erhöht deinen Grundumsatz. - Feste Mahlzeiten
Feste Mahlzeiten waren mir früher gar nicht so wichtig und oft hatte ich nicht einmal Zeit zum Essen. Heute weiß ich, dass es mir gut tut, wenn ich die traditionellen drei Mahlzeiten am Tag habe, ungefähr immer zur gleichen Zeit. - Naschen erlaubt
Eigentlich sind Süßigkeiten verboten, wenn man abnehmen will. Aber nach dem Essen darf es auch einmal ein Stück Schokolade zum Nachtisch sein. Sonst nicht. - Kein Essen nach 18 Uhr
Das ist ein Tipp, den ich von mehreren Freundinnen bekommen habe, der aber nicht zu jedem Tagesablauf passt. Aber es ist hilfreich, keine großen Portionen vor dem Schlafengehen zu essen. Somit hat der Stoffwechsel bis zum Aufstehen ein paar mehr Stunden Zeit, sich zu erholen. - Kohlenhydrate und Kalorien
Viele Abnehmwillige zählen die Kalorien, aber eigentlich sind das gar nicht so sehr die großen, bösen Dickmacher. Viel schlimmer sind leere Kohlenhydrate (zum Beispiel Weißmehlprodukte) und schlechte Fette. Tatsächlich ist es auch so, dass unser Körper mit zunehmendem Alter weniger Kohlenhydrate braucht. - Fast Food und Co
Und damit bin ich schon bei meinem Lieblingsthema: Fast Food, Convenience Food, Fertiggerichte sind wirklich ganz, ganz schädlich für uns – egal wie alt wir sind.
Sie bestehen fast immer aus einer Mischung von künstlichen Aromen, Stellstoffen, Emulgatoren, leeren Kohlenhydraten und gesättigten Fettsäuren. Diese bewirken zum Beispiel, dass wir nicht mehr mit dem Essen aufhören können, denn das ist ja für den Hersteller von Vorteil. Sie lösen außerdem eine Reihe von anderen Stoffwechselgeschichten in unserem Körper aus, die dafür sorgen, dass wir zunehmen.
Merke: Wenn du einen selbstgemachten Kuchen isst, ernährst du dich gesünder, als mit einem Fitnessriegel. Auch wenn der Kuchen mehr Kalorien hat. - Esse vermehrt Eiweiß
Weil dein Körper nun weniger Kohlenhydrate braucht, mache dich mit den Prinzipien einer Ernährung nach Low Carb vertraut. Hülsenfrüchte, Sojaprodukte, Granatapfel, Jogurt, Quark, Fleisch und Fisch sind nämlich deine Freunde. Achte hierbei bitte auf Qualität, am besten Bio und fair gehandelt. Der Vorteil an Low-Carb-Ernährung ist, dass sie ziemlich familienkompatibel ist. (So lange du es nicht mit Spaghetti aus Linsenmehl versuchst.) - Ausreichend trinken
Die Faustformel lautet: 30-40 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Bei mir wären das also 2,1-2,8 Liter Wasser oder Tee. Am besten wäre es, wenn du Wasser ohne Kohlensäure trinken würdest und ohne sonstige Aromen oder Zuckeraustauschstoffe.
Wenn du Medikamente nehmen musst, spreche bitte vorher mit deinem Arzt darüber. - Ausreichend schlafen
Auch der Schlaf beeinflusst dein Gewicht. Zuwenig Schlaf macht uns gestresst, depressiv und lässt uns durch den Tag hetzen. Wir essen unkontrolliert und haben vermehrt Appetit auf Süßigkeiten.
Laut diverser Schlafmediziner wäre es ideal, wenn du vor 22 Uhr ins Bett gehen würdest und dann 7-8 Stunden schläfst. Zu viel Schlaf kann aber übrigens das Gegenteil bewirken.
Noch mehr Tipps:
Hier habe ich noch ein paar Tipps für euch, wie euch das Abnehmen in den Wechseljahren gelingen wird. Sie sind aber zum Teil ein wenig seltsam:
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- Vitamin D
Angeblich kann ein Vitamin-D-Mangel Übergewicht generieren. Dieses Vitamin kann nur durch Sonneneinstrahlung im Körper gebildet werden. Also wäre eine zusätzliche Gabe zumindest in der dunklen Jahreszeit sinnvoll - Kleine Teller
Eigentlich ist dieser Tipp gar nicht so seltsam, denn ein Gericht auf einem kleinen Teller serviert, sieht viel üppiger aus, als auf einem großen. - Rotes Geschirr
Forscher wollen herausgefunden haben, dass rotes Geschirr den Appetit zügelt. Wenn du also einen roten Teller in deinem Schrank hast, gehört er ab sofort dir.
Erzähle mir dann mal, welche Erfahrungen du gemacht hast!
- Vitamin D
Dann noch ein Buchtipp
Zum Schluss habe ich noch einen Buchtipp für dich:
Wechseljahre Kochbuch & Ratgeber von Soey Blohm
Hormone natürlich regulieren: Die richtige Ernährung in den Wechseljahren mit 106 gesunden Rezepten zum Nachkochen inklusive Tipps gegen Wechseljahresbeschwerden und Abnehmen in den Wechseljahren und einen 14-tägigen Ernährungsplan.
Im Moment ist das wohl der ausführlichste Ratgeber zu dem Thema.
- Preis Stand Juli 2020: 4,oo Euro (Kindle), 12,99 Euro (Taschenbuch)
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Berühmte letzte Worte:
Ich hoffe, meine Tipps können dir ein bisschen weiterhelfen, besonders wenn du gerade mitten in den Wechseljahren steckst.
Wenn du noch andere Tipps für mich und meine Leser hast, schreibe mir doch mal einen Kommentar!
Text: Abnehmen in den Wechseljahren – Warum ist das so schwer? ©sabienes-welt.de
Alle Fotos: Abnehmen in den Wechseljahren – Warum ist das so schwer? ©sabienes-welt.de unter Verwendung eines kostenlosen Stockfotos von dreamstime.com