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Abgrund – Ein Island-Thriller von Yrsa Sigurðardóttir (Huldar und Freyja 4)

*Die Rezension zu dem Thriller „Abgrund“ enthält Amazonlinks und Werbelinks*

Abgrund – Der 4. Thriller aus der Reihe mit Kommissar Huldar und Psychologin Freyja

Gálgahraun ist ein historischer Hinrichtungsort auf einem Lavafeld bei Reykjavík in Sichtweite des Präsidentenpalast.
Und während dort gerade eine Chinesische Delegation verköstigt wird, müht sich an einem Abgrund die Polizei mit der Bergung eines Toten. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei dem grausam Ermordeten um einen Investmentbanker namens Helgi handelt.
Kommisar Huldar staunt nicht schlecht, als er in der Wohnung des Opfers auf die Kinderpsychologin Freyja trifft. Ihre Behörde geht einem Hinweis nach, demzufolge sich dort ein kleiner Junge unbeaufsichtigt aufhält. Der kleine Siggi weiß, dass er in einer Stadt mit einem Bürgermeister wohnt und kennt die Spitznamen seiner Eltern. Und er erzählt, das seine Mama ein Baby im Bauch hat. Wie soll man die Eltern oder Angehörigen finden?
Die Spur zu dem Mord führt über Helgis beste Kumpels zu einer geheimen Wohnung und pornografischen Videos auf einer entsprechenden Seite im Darknet.
Aber von Siggis Eltern fehlt weiterhin jede Spur.

Yrsa Sigurðardóttir

Wenn ihr mir schon länger folgt, habt ihr bei mir bestimmt schon die anderen Rezensionen zu den Thrillern der isländischen Erfolgsautorin gelesen. In diesen älteren Artikeln stelle ich Frau Sigurðardóttir auch vor, was ich mir hier jetzt einmal sparen möchte.
Bei dem vorliegenden Band handelt es sich um den vierten Band der Reihe rund um Kommisar Hulda und der Psychologin Freyja. Die beiden wären ein in nettes Paar. Leider haben sie einen schlechten Start gehabt, was Freyja so schnell nicht verzeihen mag.
Die Titel der Vorgänger kamen mit lediglich drei Buchstaben aus: DNA, SOG und RIP. Der Titel Abgrund fällt mit seinen sieben Buchstaben aus der Reihe. Die Deutungshoheit über dieses Buchstabenrätsel überlassen wir ganz einfach der Autorin.

Abgrund – Meine Meinung

Ein reicher Tote und ein kleines Kind in dessen schicken Wohnung – das ist quasi eine Gleichung mit zwei Unbekannten. Und ich war von Anfang an gespannt, wie die Autorin diese beiden Stränge wohl zusammenführen wird. Da der Bub naturgemäß nicht viel zu der Aufklärung beitragen kann und eigentlich auch viel zu traumatisiert ist, ermitteln die Ermittler im Freundeskreis des Opfers. Und das dauert.
Denn dabei werden unzählige Videos aus der Mordnacht gesichtet, die von unzähligen Überwachungskameras des Amüsierviertels von Reykjavík stammen. Und manch einer der Ermittler findet sich auf den nächtlichen Straßen wieder – was zu einigen Peinlichkeiten führt.
Dann wird endlich der Chatroom und die geheime Seite im Darknet entdeckt. Und wieder müssen Videos gesichtet werden, diesmal der pornografischen Art. Die Belastung der (fiktiven) Ermittler-Charaktäre ist spürbar.

Und irgendwie schien diese Ermittlungsarbeit zwar sehr realitätsnah, aber für den Leser einfach zu dröge. Man erfährt allerdings sehr viel aus der Arbeit der IT-Abteilung des Polizeipräsidiums und über die Herangehensweise im Sittendezernat. Das ist dann wieder interessant. Aber das ist dann schon alles.

Spannender hingegen sind die Reaktionen im Freundeskreis, also Helgis Very Best Buddies und deren Überlegungen. Alles gestandene Bürger aus der gehobenen Gesellschaftsschicht von Island. Feiglinge, die sich für etwas Besseres halten und alsbald vor einem Abgrund stehen werden. Denn letztendlich führen ihre Handlungen zu der Aufklärung des Falles. Oder genauer gesagt: beider Fälle.

Und dann geht ganz plötzlich alles ganz schnell.

Das Ende des Abgrunds

Anscheinend hat es der Autorin zum Ende hin ein wenig pressiert. Denn die Auflösung der ganzen Angelegenheit zwar flott,  ist nicht ganz schlüssig und eher als holprig zu bezeichnen.
Aber das Ende lässt vermuten, dass wir noch einmal etwas vom kleinen Siggi hören werden. Allerdings endete auch RIP mit einem Cliffhanger.
Auch für Huldar und Freyja gibt es wieder Hoffnung, denn Huldar hat ihr ein Date entlocken können. Da er aber vorher noch noch „… einem Wichser eine reinhauen …“ muss, wird er womöglich an diesem Abend keinen Schönheitspreis gewinnen.

Unterm Strich konnte mich dieses Buch nicht ganz so überzeugen, wie der letzten Band RIP. Diesen Thriller fand ich einfach von Anfang bis Ende schlüssig, zumal ich das Rahmenthema Mobbing als sehr brisant erachte. Dennoch halten wir mit Abgrund einen soliden und spannenden Thriller in den Händen, den man nicht mehr aus der Hand legen mag.

Wem könnte dieses Buch gefallen?

Für wen wäre dieses Buch eher nicht geeignet?

Bibliografisches zu dem Island-Thriller Abgrund

Bibliografisches zu dem Thriller Abgrund von Yrsa Sigurðardóttir

(Alle Angaben ohne Gewähr)

Dieses Rezensionsexemplar wurde mir freundlicherweise vom Verlag Random House zur Verfügung gestellt. Vielen Dank.

***

Ich konnte ursprünglich mit der Huldar-Freyja-Reihe von Yrsa Sigurðardóttir nicht recht warm werden. Denn die Thriller-Serie mit der sympathischen Rechtsanwältin Þóra Guðmundsdóttir hatte mir viel besser gefallen. Was haltet ihr denn von diesem Ermittlerpaar?


Text: Abgrund – Ein Island-Thriller von Yrsa Sigurðardóttir (Huldar und Freyja 4) ©sabienes-welt.de
Alle Fotos: Abgrund – Ein Island-Thriller von Yrsa Sigurðardóttir (Huldar und Freyja 4) ©sabienes-welt.de

Zusammenfassung
Titel
Abgrund - Ein Island-Thriller von Yrsa Sigurðardóttir (Huldar und Freyja 4)
Beschreibung
Abgrund ist der Titel des neuesten Island-Thrillers von Yrsa Sigurðardóttir aus der Huldar-Freyja-Reihe. Sie beginnt mit einer Hinrichtung und mit einem kleinen Jungen, der nicht weiß, wo seine Eltern sind.
Autor
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