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Eigentlich ist Hauptkommissar Rupert ganz zufrieden, dass er neben dem Ermittlerteam Ann-Kathrin Klaasen und Frank Weller immer nur die zweite Geige spielt. Denn schließlich hat der Schürzenjäger besseres zu tun, als in der ostfriesischen Stadt Norden irgendwelchen Bösewichter hinterherzujagen. Aber der Umstand, dass das BKA alle seine Bewerbungen niedergeschmettert hat, stinkt ihm schon.
Ausgerechnet an seinem Geburtstag eröffnet sich ihm nun eine ungeahnte Chance. Weil er einem gefährlichen Drogenboss namens Frederico Müller-Gonzales wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich ist, braucht ihn das BKA als verdeckten Ermittler. Leider ist dieser Frederico als ein kunstbeflissener Vegetarier bekannt, der mit Frauen nicht besonders viel anfangen kann. Trotzdem erscheint Rupert dieser Auftrag weitaus attraktiver, als die bevorstehende Geburtstagsfeier mit Ehefrau Beate, Schwiegermutter und Buttercremetorte.
Und so kann die Operation Rupert undercover beginnen!
Inhaltsverzeichnis
Der Autor Klaus-Peter Wolf
Der Schriftsteller und Drehbuchautor Klaus-Peter Wolf, Jahrgang 1954 stammt aus Gelsenkirchen und lebt seit 2003 in Ostfriesland. Ich konnte über seinen schulischen und beruflichen Werdegang nicht viel recherchieren. Tatsache ist aber, dass er sich bereits in jungen Jahren in diversen künstlerischen und sozialpolitischen Projekten engagiert hat. Und das er wirklich sehr viel schreibt.
Der deutschen Leserschaft ist er wohl bestens dank seiner Ostfriesenkrimis bekannt. Besonders mit der Reihe rund um Ann Kathrin Klaasen, Frank Weller und Rupert hat er sich in die Herzen seiner Fans geschrieben. Bislang sind 14 Bände dieser Serie erschienen. Der vorliegende Roman Rupert undercover ist eine Auskopplung daraus.
Weitere Informationen über diesen rührigen Autor könnt ihr auf seiner Autorenseite nachlesen.
Rupert undercover – Meine Meinung
Ich hatte in der Vergangenheit einige Krimis von dem Autor in der Hand. Die Titel fangen immer mit Ostfriesen- an und enden dann als zusammengesetztes Hauptwort in Ostfriesenhölle, Ostfriesengrab, Ostfriesenirgendwas.
Mit anderen Worten: Seine Romane rund um die muntere Mannschaft von der Küste konnten mich bislang nur schwer erreichen. Auch für Klaus-Peter Wolf konnte ich mich trotz seiner beeindruckenden Vita (nachzulesen auf Wikipedia) nicht so recht erwärmen.
Nachdem ich die anderen Ostfriesenkrimis geschenkt oder geliehen bekam, war nun Rupert undercover der bislang erste Kriminalroman von diesem Autor, den ich mir so richtig mit Absicht selbst gekauft habe.
Der Rupert
Rupert wird in den Ostfriesenkrimis als prolliger Schwerenöter skizziert, dem es sowohl in Bezug auf seine Tätigkeit als Ermittler, als auch als Ehemann gehörig an Verantwortungsbewusstsein mangelt. Seine Faulheit, Ichbezogenheit und sein Chauvinismus kennen keine Grenzen. Und Sprüche wie
„Die ganze Welt versinkt im Chaos, aber ich soll hier eine Akte anlegen.“
oder
„Ich glaube manchmal, Ann Kathrins Zweitwagen ist ein Besen.“
sind mittlerweile fast schon legendär.
Rupert verkörpert einen Charakter, an dem man sich reiben kann. Und das macht ihn weitaus interessanter, als die emanzipierte Ann Kathrin oder den weichgespülten Weller es je sein werden.
Aber wie kann ein solch eher inkompetenter Ermittler eine Undercover-Mission in höchsten Verbrecherkreisen bewältigen und vor allen Dingen sie auch überleben?
Aber Rupert kann das! Und aller Bedenken zum Trotz fügt er sich herrlich unkompliziert in das Leben eines hochkarätigen Verbrechers ein. Dabei profitiert von seiner Unantastbarkeit als Boss genauso, wie von einer gewissen Bauernschläue und vom Zufall.
Und ganz nebenbei gelingt es ihm auch noch, einen äußerst brutalen Mörder zu Fall zu bringen und eine BKA-Kollegin zu retten.
Der Umstand, dass der Autor einen Schmalspur-Ermittler, bei dem man nicht einmal den vollen Namen weiß, zum Helden mutieren lässt, macht wohl mit den Charme dieses Romans aus.
Mein Fazit
Rupert undercover ist ein recht spannender Kriminalroman mit einem sehr interessanten Protagonisten, dessen Rolle durchaus ausbaufähig ist.
Natürlich gibt es in diesem Roman einige Ungereimtheiten. Zum Beispiel der Umstand, dass der aufgeklebte Schnurrbart auf Ruperts Oberlippe tagelang hält. Oder dass der wahre Frederico ausgerechnet in einem Gefängnis im provinziellen Winsen an der Luhe einsitzt.
Und vor allen Dingen, dass niemand aus Fredericos näherem Umfeld den Schwindel entdeckt!
Gerade in Regionalkrimis findet man die eine oder andere Unlogik. Aber wenn die Story so flott, launig und fesselnd geschrieben ist, überliest man solche Widersprüche ganz gerne.
Wie immer in den Ostfriesenkrimis von Klaus-Peter Wolf lernt man viel über die touristischen Highlights an der Ostfriesischen Küste und bekommt wertvolle Tipps für besonders empfehlenswerte Lokalitäten vor Ort.
Somit kann ich euch diesen Kriminalroman guten Gewissens empfehlen.
Übrigens hat der Cliffhanger am Ende des Krimis einen guten Grund. Denn im Juni 2021 wird die Fortsetzung mit dem Titel Rupert undercover – Ostfriesische Jagd erscheinen.
Wem könnte dieses Buch gefallen?
- Allen Fans von Klaus-Peter Wolf und seinen Ostfriesenkrimis
- Freunde von Regionalkrimis, egal aus welcher Region
- Leser, die die ostfriesische Küste samt ihrer Inselwelt kennen und lieben
Für wen wäre dieses Buch eher nicht geeignet?
- Alle, die unter einer Person vom Typ Rupert zu leiden haben
- Leser, die harte Krimis und Thriller bevorzugen
- Leser, die mit der Nordseeküste so gar nichts am Hut haben
Bibliografisches zu Rupert undercover
- Titel: Rupert undercover
- Autor: Klaus-Peter Wolf
- Herausgeber : FISCHER Taschenbuch; 3. Edition (18. Juni 2020)
- Sprache: : Deutsch
- Taschenbuch : 384 Seiten
- ISBN-10 : 359670006X
- ISBN-13 : 978-3596700066
- Preis Stand Dezember 2020: 9,99 Euro (Kindle), 12,00 Euro (Taschenbuch), 11,59 Euro (Audio-CD, gelesen vom Autor)
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(Alle Angaben ohne Gewähr)
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Gehört ihr zu den Fans von den Krimis von Klaus-Peter Wolf? Erzählt es mir doch mal!
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Text: Rupert undercover – Ostfriesische Mission von Klaus-Peter Wolf ©sabienes-welt.de
Alle Fotos: Rupert undercover – Ostfriesische Mission von Klaus-Peter Wolf ©sabienes-welt.de