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So könnt ihr eure alten Medikamente richtig entsorgen

So könnt ihr eure alten Medikamente richtig entsorgen
So könnt ihr alte Medikamente richtig entsorgen

Vielleicht erinnert ihr euch noch an diesen Artikel, in dem ich über eine Ausmist-Aktion erzählt habe.
Damals hatte ich auch meinen Medikamentenschrank vorgeknöpft und etliche abgelaufene und unnötige Arzneien weggeworfen. Danach wurde ich von euch gefragt, wie man überhaupt Medikamente richtig entsorgen kann.
In diesem Artikel gebe ich euch die längst fällige Antwort darauf.

Und noch ein bisschen mehr.

Ein paar wichtige Worte vorab

In diesem Artikel wird es auch um das generelle Thema Minimalismus im Arzneischrank gehen. Dabei gebe ich einige persönliche Ansichten von mir wieder.
Aber: Wenn ihr aus medizinischen Gründen Medikamente nehmen müsst – sei es nun Diabetika, Herz-Kreislauf-Medikamente, Krebs-Medikamente, Tabletten gegen Rheuma, Depressionen oder irgendwelche anderen lebenswichtigen Medikamente verordnet bekommen habt, dann gilt dies für euch natürlich überhaupt nicht!
Nehmt bitte diese Medikamente nach Anweisung eures Arztes oder Apothekers gewissenhaft ein und schmeißt sie nicht einfach weg, nur weil die Sabiene das gesagt hat.
Das gilt auch für Medikamente für Kurzzeitbehandlungen.

Warum haben wir überhaupt so viele Medikamente?

Ich glaube, ich habe das schon einmal erzählt.
In meiner Kindheit passten die notwendigen Hilfsmittel der medizinischen Versorgung einer ganzen Familie in einen Schuhkarton. Darin enthalten waren eine Flasche Hustensaft, Kopfschmerztabletten, Pflaster, elastische Binde und ein Fieberthermometer. Manchmal hatten wir auch Franzbranntwein im Haus.
Alles andere wurde mit Bettruhe und Kräutertee kuriert. Und wenn ich Glück hatte, litt ich unter einer „Pfefferminztee-Krankheit“ und musste nicht den verhassten Kamillentee trinken.

Heutzutage kommt man oft nicht umhin, eine Arztpraxis mit einer Verordnung für mehrere Medikamente zu verlassen. Und da hat sich auch nach mehreren Gesundheitsreformen und sonstigen Sparmaßnahmen nicht viel geändert. Jährlich müssen Tonnen von Arzneimittel entsorgt werden.
Und viele Leute wissen gar nicht, wie sie alte Medikamente richtig entsorgen können.

Und dazu kommen auch noch die selbstgekauften Nahrungsmittelergänzungen, die oft viel versprechen. Die aber häufig auch ein wenig sinnlos sind.

So könnt ihr Medikamente richtig entsorgen

Vor dem Aufräumen kommt natürlich ist mal das Ausmisten!

Erstmal eine Bestandsaufnahme

Macht eine Bestandsaufnahme und verabschiedet euch von jeder Arznei, bei der das Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Das gilt auch für Tuben mit Cremes oder Salben. Denn wenn ihr eine kleine Verletzung auf der Haut habt, können alle möglichen Keime aus der Tube in euren Körper gelangen.
Auch von Medikamenten, bei denen ihr nicht mehr wisst, warum sie verschrieben wurden, könnt ihr euch trennen.

Wenn euer Hausarzt zu der Sorte Mediziner gehört, die bei jeder Erkältung Nasentropfen verschreibt, dann besitzt ihr vielleicht bereits eine kleine Sammlung. Hebt nur die Tropfen aus, die noch nicht geöffnet wurden und die noch nicht abgelaufen sind.

Natürlich können auch abgelaufene Medikamente noch eine Wirksamkeit haben. Aber solche Pillen bestehen nicht nur aus Wirkstoffen, sondern auch aus Stellmitteln und haben oft einen Überzug (Dragees). Und diese können beialtern.

Medikamente richtig entsorgen: Restmüll oder Sondermüll?

Früher konnte man seine ausgemisteten Medikamente einfach in die nächste Apotheke bringen. Aber seit 2009 gibt es eine neue Verpackungsverordnung und seither müssen die Apotheker für die Entsorgung selbst bezahlen.
Und das machen die natürlich nicht so gerne.

Die Müllentsorgung wird in jeder Region anders organisiert. Also müsst ihr euch vorab bei eurer Gemeinde erkundigen, wie in eurem Landkreis die Müllentsorgung und Arzneimittelentsorgung funktioniert. In manchen Gemeinden und Städten gibt es nämlich eigene Sammelstellen für Arzneien.

Wenn bei euch der Müll nicht auf einer Müllhalde landet, sondern in eine Müllverbrennungsanlage gebracht wird, ist die Chance groß, dass eure Medikamente in den Restmüll, also in die schwarze Tonne kommen.
Eine ganz schnelle Information erhaltet ihr darüber auf www.arzneimittelentsorgung.de.

Eine einzige Ausnahme bilden aber Medikamente zur Krebsbehandlung. Hier müsst ihr die Entsorgung mit eurer behandelnden Einrichtung abklären.

Vorher solltet ihr natürlich aber noch die Umverpackung entfernen und in den Papiermüll oder in den gelben Sack geben.

Vorsicht!

Legt die Tabletten bitte ganz nach unten in den Müllsack oder in die Tonne. Ihr müsst unbedingt darauf achten, dass sie nicht doch noch in Hände von Kindern gelangen können. Auch herumstreunende Katzen und kleine Wildtiere können in Gefahr geraten, wenn sie in eurem Müll herumwühlen.

Bitte nicht!

Flüssige Arzneien, wie Tropfen oder Säfte dürft ihr nicht in die Toilette kippen! Das Zeug kann für die Umwelt eine richtige Katastrophe sein!

Wohin mit Kanülen und Spritzen?

Ein besonderes Problem stellen Kanülen und Spritzen dar, wie sie zum Beispiel Diabetiker verwenden.
Damit ihr euch selbst nicht verletzt, solltet ihr die Verschlusskappen nicht mehr auf die Spritzen aufsetzen.
Damit die Nadeln euch aber nicht den Müllsack aufritzen, besorgt euch am besten spezielle Sammelboxen, die ihr dann komplett samt Inhalt über den Hausmüll entsorgen könnt.

Medikamente und Minimalismus

Dank einer Bestandsaufnahme eures Arzneischränkchens habt ihr nun einen perfekten Überblick.
Redet mit eurem Arzt, wenn er euch wieder Nasentropfen verschreiben will oder wenn ihr noch eine halbe Packung von dem Hustenlöser zu Hause habt.
So könnt ihr verhindern, dass sich bei euch wieder Unmengen an Medikamenten ansammeln.

Nahrungsergänzungsmittel

Nahrungsergänzungsmittel zählen offiziell zu der Gruppe der Lebensmittel. Dennoch ist es im Sinne des Minimalismus und der Müllvermeidung wichtig, sich auch hier Gedanken zu machen.

Es gibt für fast jedes Wehwehchen solche Helferlein. Aber oft ist es rausgeschmissenes Geld und das sage ich, obwohl ich eigentlich ein heimlicher Fan von solchen Mitteln bin.
Zum Beispiel sind Vitaminpräparate in der Regel unnötig. Die einzige Ausnahme ist hier Vitamin D, weil dies der Körper nur mit Hilfe von Sonnenlicht bilden kann.
Bei allen anderen Vitaminen ist sich die Medizin noch gar nicht sicher, inwieweit sie wirklich sinnvoll sind.
Überlegt euch bitte vor eurem nächsten Einkauf genau, wie wahrscheinlich es ist, dass die versprochene Wirkung eines Mittels überhaupt eintreten kann.
Manchmal hilft auch ein täglicher Apfel, Bettruhe oder Pfefferminztee.

Das spart Geld und Platz und schont die Umwelt.

Berühmte letzte Worte

Zu dem Thema Medikamente richtig entsorgen habe ich einmal wieder ausführlich recherchiert. Ich wusste zwar, dass Apotheken alte Medikamente nicht mehr annehmen, aber ich war mir tatsächlich nicht sicher, ob sie dann in den Restmüll gehören.
Man lernt also auch beim Bloggen nie aus!

Ganz wichtig in diesem Zusammenhang ist natürlich, dass man es gar nicht so weit kommen lässt, viele Medikamente nehmen zu müssen.

Also: Passt auf euch auf und bleibt gesund!

Vorschau auf nächste Artikel:

Am nächsten Montag gibt es auf MondYoga Empfehlungen für Yoga-Adventskalender.
Und am Donnerstag bin ich wieder mit den Coolen Blogbeiträgen an der Reihe.

Text: So könnt ihr eure alten Medikamente richtig entsorgen ©sabienes-welt.de
Alle Fotos: So könnt ihr eure alten Medikamente richtig entsorgen ©sabienes-welt.de unter Verwendung eines kostenlosen Fotos von freestocks/unsplash

Zusammenfassung
Titel
So könnt ihr eure alten Medikamente richtig entsorgen
Beschreibung
Ihr habt euren Arzneischrank ausgemistet und wisst nicht, wohin mit dem alten Zeug? So könnt ihr eure Medikamente richtig entsorgen!
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