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Liquid – Ein dystopischer Thriller von Herbert Genzmer

*Die Rezension des Thrillers Liquid enthält Amazonlinks und Werbelinks*

Ein flüssiger Chip, um sie alle zu knechten …

Eigentlich wollte die Biochemikerin Madeleine Alberti über Möglichkeiten der Bewässerung in regenarmen Zonen forschen. Aber in dieser geheimen Stadt in der Wüste von New Mexiko werden noch ganz andere Forschungen betrieben. So soll ein Chip entwickelt werden, der nicht aus festem Material, sondern aus einem Liquid besteht. Einmal einem Probanden mit Hilfe einer Spritze implantiert, kann dieser Baustein zum Beispiel für den bargeldlosen Zahlungsverkehr genutzt werden. Und nebenher wird er eine großflächige Überwachung jedweder Bevölkerung ermöglichen.
Als Alberti dieses Vorhaben durchschaut, flieht sie mit Hilfe eines Drogenbarons nach Deutschland. Dort in Frankfurt angekommen, will sie sich mit Richard Weigelt, dem Leiter einer Initiative gegen das Bargeldverbot treffen. Doch in Frankfurt bahnt sich eine Hochwasserkatastrophe biblischen Ausmaßes an.
Und die Bevölkerung muss nicht nur evakuiert, sondern auch noch gegen Seuchen geimpft werden. 

Der Autor Herbert Genzmer

Herbert Genzmer, Jahrgang 1952 wuchs in Krefeld auf. Nach dem Abitur studierte er Anglistik, Kunstgeschichte und Sprachwissenschaft in Berlin, Düsseldorf, Köln, Mexiko, Singapur und Berkeley in Kalifornien, wo er dann letztendlich auch promovierte.
Herr Genzmer arbeitete mehrere Jahre im Ausland. Seit 1989 ist er auch als Autor tätig und hat bereits mehrere Romane und Sachbücher veröffentlicht.

Bargeldloser Zahlungsverkehr

Die USA bevorzugen bereits seit Jahrzehnten den bargeldlosen Zahlungsverkehr. Aber in Schweden ist man nun noch einen Schritt weiter gegangen. Denn inzwischen kann man bei der Kollekte in der Kirche genauso wie auf dem Wochenmarkt mit Karte bezahlen. Es gibt sogar Möglichkeiten, seinen Kindern ihr Taschengeld auf diese Weise auszuhändigen.
Ein bargeldloser Zahlungsverkehr hat mehrere Vor- und Nachteile. Man macht dadurch dem kleinen Dieb mit der Hand in der Kasse das Leben genauso schwer, wie dem großen Verbrechersyndikat mit seinem schmutzigen Drogengeld. Wobei findige Planer wohl auch für solche Berufe Lösungen parat haben dürften.
Ein Nachteil dieser Zahlmethode ist die Gefahr der vermehrten Verschuldung, weil die Käufer den Überblick verlieren könnten. Aber auch die Möglichkeit der lückenlosen Überwachung steigt erheblich.
Wobei Smartphones und Sozialen Netzwerke diesen Job auch ganz gut erledigen.

Eine komplette und flächendeckende Abschaffung des Bargelds halte ich momentan für nicht erstrebenswert.

Liquid – Meine Meinung

In meinen Augen ist die Thematik rund um Bargeld und bargeldlosen Zahlungsverkehr sehr wichtig. Und das war dann auch der Grund, warum ich dieses Buch unbedingt lesen wollte.
Doch leider wurde ich enttäuscht.

Die Protagonisten von Liquid oder Madeleine Alberti, Superwoman

Eigentlich gibt es in diesem Buch nur einen Protagonistin, nämlich Madeleine Alberti. Später wird sie dann dank ihrem Fluchthelfer El Olmeco, dem Drogenbaron in Josefine Keppler umgetauft. Aber egal.
Alberti-Keppler glänzt als Superwoman, die nicht nur ein Herz für arme mexikanische Landarbeiter hat, sondern auch der verstorbenen Tochter von obengenannten Drogenbaron ähnlich sieht. Sie kann die Hitze in der mexikanischen Wüste genauso aushalten, wie Dauerregen in Frankfurt. Wobei sie am Main sogar nicht nur durch ihre Fähigkeit glänzt, ein Schlauchboot mit Außenbordmotor durch die Hochwasserfluten zu steuern. Sie kann auch einen Mann – oben genannten Richard Weigelt – durch das Bullauge eines Schiffes wiedererkennen, obwohl sie ihn lediglich auf einem Foto gesehen hat. Allerdings haben sich beide auf Grund vorangegangen digitalen Nachrichtenausstauschs fernverliebt.
Weigelts Mitarbeiter Collin Krugman ist nicht umsonst misstrauisch.
Aber dieser ist ja auch nur Staffage, wie Leutnant Baltes, der Böse, der Militär.

Es ist ja nichts dagegen zu sagen, eine starke Hauptfigur in einem Roman zu haben.
Aber dafür, dass Frau Alberti eine gewisse Omnipräsenz aufweist, ist sie doch zu schlecht herausgearbeitet worden.

Was geschieht in Liquid sonst noch?

Wenn man Frau Alberti nicht gerade beim Flüchten oder auf dem Main beobachtet, flicht der Autor immer wieder Nebenherschauplätze ein, die durchaus interessant wären.
Zum Beispiel eine Zusammenkunft von verschiedenen Bankern, die sich nun freuen, dass das Bargeld bald abgeschafft wird.
Oder die Seelenwelt von Leutnant Baltes, der eigentlich gar keine hat.
Das könnten alles packende Informationen sein.

Aber sie werden nicht so erzählt.

Dennoch fand ich die Schilderungen der Hochwasserkatastrophe in Frankfurt sehr prägnant und spannend. Vielleicht aber auch, weil ich in dieser Region zu Hause bin.

Der Eiserne Steg in Frankfurt: Im Buch wird dieser von den Wassermassen überflutet

Ein implantierter Chip und eine große Verschwörung

Das Buch Liquid erschien erstmals im März 2022. Da der Autor ja sehr viel schreibt, kann man davon ausgehen, dass er sich zu diesem Werk spätestens 2021 an den Schreibtisch gesetzt hat. Also mittendrin in Corona und Krise und den ganzen unleidigen Diskussionen über Impfungen. Dazu kamen damals die Aussagen von Chemtrail-Beobachtern und anderen Schwurblern, dass Bill Gates uns allen einen Chip implantieren will. Seit mehr als zwei Jahren leben wir in einer gelebten Verschwörungstheorie globalen Ausmaßes.

Tatsächlich kann ich seit Beginn der Coronapandemie Romane um Verschwörungen nicht mehr ertragen. So gut wie Bücher wie Illuminati oder andere Werke von Dan Brown auch geschrieben sind, sie sind erstunken und erlogen. Selbst wenn sie einen wahren Kern beinhalten, darf man dies niemals aus den Augen verlieren!
Aber inzwischen leisten die Aussagen solcher Thriller einer ganzen Armee von selbstgerechten Alleswissern und Virologen Vorschub.

In einer Zeit wie dieser ein Buch mit einem solchen Plot zu veröffentlichen, halte ich für unklug. Und da frage ich mich schon, was Autor und Verleger für Ansichten haben könnten.
Aber dem möchte ich jetzt hier kein Gewicht verleihen.

Das Genre Dystopie und ich

Ich mag Dystopien nicht so gerne. Zum einen, weil dieses Genre ein bisschen zu viel Fiction und manchmal auch Kaffeesatzleserei beinhaltet. Zum anderen aber auch, weil ich zu viel an Schwarzmalerei nicht vertragen kann. Wer sagt denn, dass es im Jahr 2029 nicht viel besser sein könnte, als im Moment?
In diesem Jahr – also 2029 – spielt auch der Hauptteil dieses Romans. Und das es sich hier um einen dystopischen Horrorroman handeln muss, merkt man daran, dass Beatrix von Storch nun Innenministerin ist.
Aber mich hatte ja die Thematik Bargeld kontra bargeldloses Zahlen interessiert.

Fazit

Das Buch hat mir nicht gefallen. Die Story war mittelmäßig, der Aufbau des Buches ein einziges Durcheinander und die Personen schlecht vorgestellt.
Genzmer hat ein großes Wissen. Das merkt man deutlich an den Hintergrundinformationen, die er liefert. Aber sein Stil ist manchmal langatmig und umständlich. Und man hat den Eindruck, dass sich der Autor seine eigenen Ziele und Vorgaben zu hoch gesteckt hat.

Aber man soll ja auch immer mal was Positives sagen: Das Buchcover ist wirklich sehr gut gemacht und durchaus doppeldeutig und von allen Seiten zu betrachten.

Das Buchcover von dem Thriller Liquid ©Solibro Verlag

Bibliografisches zu dem Thriller „Liquid“ von Herbert Genzmer

Jetzt wird’s bibliografisch

(Alle Angaben ohne Gewähr)

Liquid wurde mir freundlicherweise vom Solibro-Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Auch wenn ich das Buch nicht mochte, möchte ich mich hiermit beim Verlag bedanken.


Wie stehst du zur Thematik Bargeld und bargeldlose Zahlungsmethoden? Zahlst du gerne mit Karte oder ist bei dir nur Bares Wahres?


Ein liquider Vorschau auf die nächsten Artikel

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Du machst kein Yoga?
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Am Dienstag, den 7. Juni wirst du erfahren, was hinter dreimaldrei steckt.
Bis dahin: Stay tuned!

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Text: Liquid – Ein dystopischer Thriller von Herbert Genzmer ©sabienes-welt.de
Alle Fotos: Liquid – Ein dystopischer Thriller von Herbert Genzmer ©Wenn nicht anders vermerkt sabienes-welt.de

Zusammenfassung
Titel
Liquid - Ein dystopischer Thriller von Herbert Genzmer
Beschreibung
Liquid ist ein dystopischer Thriller von Herbert Genzmer, der sich unter anderem um die Thematik des bargeldlosen Zahlungsverkehrs und der Abschaffung des Bargelds dreht
Autor
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