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Treppenviertel in Hamburg-Blankenese – Mediterranes Flair an der Elbe

Das Treppenviertel in Hamburg-Blankenese
Mediterrane Stimmung mitten in Hamburg: Das Treppenviertel

Obwohl ich elf Jahre in Hamburg gelebt habe, gibt es dort etliche Sehenswürdigkeiten, die ich gar nicht kenne.
Das mag zum einen daran liegen, dass Hamburg wirklich groß ist und zum anderen, dass ich damals noch ein Kind gewesen bin.
Aber es wirft doch einen seltsames Licht auf meine Erziehungsberechtigten, dass ich mit sieben Jahren durchaus wusste, dass es eine Reeperbahn gibt. Aber das Treppenviertel in Blankenese kannte ich überhaupt nicht.

Dieses Manko habe ich nun beseitigen können, denn bei meinem letzten Aufenthalt in der schönen Hansestadt hatte ich tatsächlich Zeit zum Treppensteigen.

Was ist Blankenese?

Blankenese ist ein Stadtteil im Westen von Hamburg.
Früher war es mal ein Fischerdorf, später setzten sich an den Steilhängen über der Elbe gerne mal die alten Kapitäne und andere Seebären zur Ruhe.
Und noch viel später wurde es ein beliebter Wohnort für die Reichen, Klugen und Schönen von Hamburg. Zum Beispiel besitzen oder besaßen dort Karl Lagerfeld, Otto Waalkes, Inge Meysel und Helmut Schmidt ein (wahrscheinlich) völlig überteuertes Eigenheim.

Sobald man den S-Bahnhof verlässt, kommt einem Blankenese so vor, wie jeder andere bessere Stadtteil einer Großstadt auch. Und getroffen habe ich aber keinen dieser blankenesener Promis. Aber vielleicht habe ich aber auch keinen erkannt.

Ein Spaziergang durch das Treppenviertel in Hamburg-Blankenese

Das Treppenviertel von unten nach oben

Nach Blankenese kommt ihr sehr bequem mit der S-Bahn S1 oder S11 von der Innenstadt, zum Beispiel Hauptbahnhof oder Landungsbrücken.
Ab der S-Bahn-Station Blankenese ist das Treppenviertel bereits ausgeschildert. Ihr könnt es also gar nicht verfehlen, auch wenn man in diesem Fall davon ausgehen muss, dass man sich auf vorgeschriebenen Touristenpfaden herumtreiben wird.
Denn das Treppenviertel hat angeblich über 5.000 Stufen, davon bin ich wahrscheinlich etwa 120 gegangen. Die Häuser stehen an den Treppen sehr dicht an dicht und ich kann mir denken, dass es für viele der Bewohner eine Qual sein dürfte, wenn ständig irgendwelche Touristen auf die Terrasse glotzen.

Die bevorzugte Wanderrichtung im Treppenviertel ist übrigens von oben nach unten – nicht umgekehrt!
Und das aus Gründen – wie ihr euch vielleicht denken könnt.

Ein Blick auf die Elbe

Von oben (quasi der „Einstieg“, wie wir Alpinisten sagen) hat man bereits einen wunderbaren Ausblick auf das, was einen erwartet. Denn unten glitzert bereits die Elbe in der – hoffentlich vorhandenen – Hamburger Sonne. In manchen Führern wird die Stimmung am oberen Treppenviertel als „mediterran“ beschrieben. Das ist zwar ein etwas verbrauchtes Attribut, aber es kommt der Atmosphäre schon recht nahe.
Bin ich wirklich in Hamburg? Wo ist der Verkehr, der Trubel dieser Stadt?

Typisch Blankenese
Nicht jedes Haus in Hamburg-Blankenese ist weiß!

Ihr geht an alten weißen Häusern vorbei, an Villen und an manch eigenen Konstruktionen mit Fachwerk oder Reetdach oder beides. Die meisten Häuser haben keine eigene Straßenzufahrt. Die Bewohner müssen also jeden Einkauf, jede Waschmaschine und auch den Müll über die Treppen transportieren.

Nach etwa zehn Minuten ist man bereits unten „im Tal“ und steht am Elbufer zwischen blühenden Bäumen und Containerschiffen.

Blühende Bäume am Elbufer

Zurück von Blankenese

Zurück in den Hamburger Hafen und in den Trubel der Stadt

Wenn ihr nicht die ganzen Treppen wieder hinaufgehen wollt, habt ihr eigentlich zwei Möglichkeiten, um wieder nach Hause zu kommen:

  1. Entweder sucht ihr euch die Haltestelle der „Bergziege“. Das ist der Bus 48, der euch wieder die engen Straßen nach oben bringt. (Hier gehts zum Fahrplan).
  2. Oder ihr nehmt eine Fähre zu den Landungsbrücken. Dafür gibt es einen Fähranleger in Blankenese oder ihr geht die knapp vier Kilometer nach Teufelsbrück. Ich habe letztere Möglichkeit gewählt und habe diesen wunderschönen Spaziergang nicht bereut. (Hier gibt es weitere Informationen zu den Fähren)

Wenn man mit der Fähre fährt, muss man erst mal quer über die Elbe nach Finkenwerder, um dort umzusteigen. Und somit habe ich noch ein Stückchen Hamburg abhaken können, dass ich noch nie betreteten habe.

Fazit:

Das Treppenviertel in Hamburg-Blankenese kann ich euch als Sehenswürdigkeit also wärmstens empfehlen. Ihr solltet ungefähr vier Stunden Zeit für Anfahrt, Treppe und Rückfahrt einkalkulieren und ein bisschen gut zu Fuß sein. Bei schlechtem Wetter werdet ihr von diesem Spaziergang nicht viel haben, im Winter könnte der Treppengang sogar gefährlich sein.
Aber in Hamburg gibt es ja noch viel mehr zu sehen!

***

Seid ihr schon einmal im Treppenviertel von Hamburg-Blankenese gewesen? Wie hat es euch dort gefallen?
Und wenn ihr noch weitere Hamburg-Tipps für mich habt, dann lasst es mich gerne wissen!




Hinweis: Dieser Artikel erschien ursprünglich auf meinem Blog Sabienes Traumwelten.
Text: Treppenviertel in Hamburg-Blankenese – Mediterranes Flair an der Elbe ©sabienes-welt.de
Alle Fotos: Treppenviertel in Hamburg-Blankenese – Mediterranes Flair an der Elbe ©sabienes-welt.de

Zusammenfassung
Titel
Treppenviertel in Hamburg-Blankenese - Mediterranes Flair an der Elbe
Beschreibung
Heute lade ich euch auf einen Spaziergang durch das Treppenviertel in Hamburg-Blankenese ein. Über 120 Stufen geht es hinunter zur Elbe.
Autor
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